Mönch
Gyōgi Daitoku tut seltsames Zeichen, zeigt einer Frau, die ein Kind mit sich führt, Rache vom Vergangenen her …

行基大德攜子女人視過去怨令投淵示異表緣
( 行基大德、子を攜ふる女人過去の怨を視て、淵にげしめ、異しき表を示しし緣)

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Gyōgi Daitoku grub und eröffnete die Strömung () von Naniha (難破, Ōsaka) und schuf eine Schiffsfurt,1 erläuterte die Lehre () und wandelte die Menschen um. Geistliche und Weltliche, hoch und nieder kamen herzu und hörten die Lehre.

Zur Zeit war in dem Dorfe Kahamata, Gau Wakahe, Land Kahachi (河内國若江郡川派里) ein Weib; ein Kind mit sich führend, kam sie zur Lehrversammlung und hörte die Lehre. Das Kind weinte fort und fort und ließ nicht die Lehre anhören. Dies Kind konnte mit über zehn Jahren noch nicht auf den Beinen gehen, weinte fort und fort, trank Milch und aß, ohne einen Augenblick aufzuhören. Der Daitoku kündete und sprach: „Ha! Weib dort! Geh hinaus mit deinem Kind und wirf es in die Tiefe!“ Alle Leute hörten es. Welchen Grund und Zusammenhang (in-en) nahm wohl an diesem ersten Tage der barmherzige Heilige und kündete dieses? Das Weib hatte Erbarmen mit dem Kinde und warf es nicht weg, sondern behielt es in den Armen und hörte der Erläuterung der Lehre zu. Andern Tags kam sie wieder mit dem Kinde und hörte die Lehre, und das Kind weinte und lärmte noch mehr. Durch das Gebrüll gestört, konnte keiner die Lehre vernehmen. Der Daitoku sprach verweisend: „Wirf das Kind in die Tiefe!“ Da ward es der Mutter so merkwürdig, sie konnte nicht anders, sie warf es in den tiefen Schlund. Das Kind aber kam wieder hervor, schwamm oben auf dem Wasser, strampelte mit den Beinen, rieb die Hände, starrte gierig mit großen Augen und sagte: „Jammervoll, ach! Wo ich doch noch drei Jahre mich satttrinken wollte, (Schulden) einzutreiben!“
Die Mutter fand das befremdlich und ging wieder in die Versammlung und hörte die Lehre. Der Daitoku fragte und sprach: „Hast du das Kind weggeworfen?“ Da antwortete die Mutter und erzählte genau wie oben erzählt. Da kündete der Daitoku und sprach: „Du hast ehedem in früherem Leben, was du ihm schuldetest,2 nicht zurückgegeben. Darum ist er zur Gestalt des Kindes geworden und hat, die Rückerstattung eintreibend, sich gütlich getan. Das ist ein Gläubiger (犉主, Nakada (1988): mononokahi) von ehedem.“

O der Schande! Wer, was er andern schuldet, nicht bezahlt – selbst wenn er sterben sollte, so würde ihn im nächsten Leben sicher die Vergeltung treffen. Wenn es daher in dem Avadāna-Sutra3 (Shutchō-gyō) heißt: Wenn einer dem andern (auch nur) für einen Kupfer Salz die Rückerstattung schuldig bleibt, so sinkt er darüber hinab zum Ochsen, schleppt Salz in Haustier-Fron und stattet so dem Herrn mit Kraft(leistung) es zurück – so ist dies damit gesagt.


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