NKBT: 仙酒も石も佐加文佐加母 持ちつつり酒酒利 法申し萬宇師
山の夜萬能知識 余しに余しに阿萬志爾萬志爾
Zur Zeit der Himmlischen Majestät Shomu sang man im ganzen Land das Lied:1
Dich möcht ich freien! – Wen?
Yorozu-no ko aus Amuchi’s Gäßchen.
Namu, namu! Mit 1000 Koku,
mit 100 Koku rüst' ich das Mahl,
daß des Homa-ushi-Berges2 wissender Bonze
doch sich einstellen möchte.]
Zu der Zeit war im Osten des Amuchi-Dorfes, Gau To-ichi, Land Yamato, (大和國十市郡菴知村) ein sehr vermögliches Haus. Das Kabane war Kagamitsukuri3 no Miyatsuko. Eine Tochter war da; mit Namen hieß sie Yorozu no ko.4 Noch hatte sie weder gefreit noch Verkehr gehabt. Von Antlitz und Aussehen edel und trefflich. Männer hoher Sippe warben5 um sie; doch sie lehnte durchaus ab, und Jahr und Zeiten gingen dahin.
Da kam ein Mann und warb. Eilends eilends sandte er Geschenke: farbige Seide drei Wagen voll. Da sie das sah, schmeichelte es ihrem Herzen (kokoro o omoneru), und schon näherte sie sich ihm, ward vertraut und erlaubte ihm nach seinen Worten, und sie hatten im Schlafgemache Umgang. Spät in dieser Nacht hörte man im Innern des Schlafgemaches ein Rufen: „Ach! Wehe!“ dreimal. Vater und Mutter hörten es, besprachen sich und sagten: „Ungewohnt, schmerzt es!“ beruhigten sich und schliefen weiter.
Andern Tags in der Morgenfrühe, da die Frau des Hauses (ietoji) an die Tür pochte und rief, um aufzuwarten, kam keine Antwort. Es dünkte sie seltsam, und da sie öffnet und nachsieht, ist da nur noch ein Kopf und ein Finger übrig. Alles andre ist aufgefressen. Vater und Mutter sehen es, bestürzt, entsetzt jammernd und wehklagend, und da sie nach der als Morgengabe (tsumadohi) gesandten farbigen Seide sehen, ist sie verwandelt in Tiergebein.2 (K: ma ushi no hone) Auch die drei Wagen, auf die sie geladen gewesen, sind verwandelt und sind Gumi-Holz6 (Elaeagnus pungens) geworden. Der acht Richtungen [d. h. aller Richtungen] Leute hören es, strömen herzu, erblicken, sehen es: da ist keiner, den es nicht seltsam dünkte. In eine China-Truhe (朝筥 karabako) legt man das Haupt; am ersten siebenten Tage7 in der Frühe stellt man es vor die Drei Kleinodien und richtete ein Fastenmahl (
齋食) – Da ist zu fragen: Ein Unheil zeigt sich im Voraus durch ein Zeichen an – ob nicht jenes Lied das Zeichen war?
Die einen meinen, die Sache sei ein gespenstig Wunder (神怪 shinkai) die andern sagen: Der Teufel8 (鬼啖 kitan) hat sie gefressen. Denken wir andersher, ja, so war Rachegroll (urami) aus der Vergangenheit her. – Auch dies ist seltsam-wunderbares Geschehen.