Den Priester schlagen, unmittelbar schlimm krank werden und sterben

打法師以現得惡病而死緣
(法師を打ちて、以て現に悪しき病を得て死にし緣)

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Zug des Prinzen

Der Prinz Uji1 (宇遅王) war von Natur verderbter Ansicht und glaubte nicht an die Drei Kleinodien. Zu Shōmu Tennō’s erlauchter Zeit fügte es sich (en arite), daß dieser Prinz Yamashiro (山背) durchstreifte. Acht Mann folgten ihm. Als er nun gegen Nara hin zog, ging der Samon Taikyō vom Shimotsukinu-Tempel (下毛釋寺沙彌諦鏡) von der Hauptstadt Nara aus gen Yamashiro und durchwanderte den Gau Tsutsuki. Letztlich begegnete der Meister dem Prinzen; es war aber kein Platz da zum Ausweichen. Er senkte den Breitrandhut, verbarg sein Antlitz und trat auf die Seite des Wegs.2 Dieser Prinz sah ihn, hielt das Pferd an und züchtigte ihn. Der Meister mit den Jüngern ging ins Wasserfeld und lief auf und davon. Da setzte jener erst recht mit Gewalt dem Meister nach und zerschlug und zertrümmerte alles, was sie an Schätzen trugen. Da rief der Gesetzesmeister (hōshi) und sprach: „Sollte es nicht einen Schutz des Gesetzes (Buddha’s) (護法) geben?“ –

Noch war der Prinz nicht weit entfernt, da überfiel ihn plötzlich auf dem Wege eine schwere Krankheit; er schrie und brüllte und sprang hoch auf, so daß er etwa zwei drei Ellen von der Erde weg war. Die Gefolgleute wußten, was das war, und baten den Priester herbei. Der Priester sagte nein und nahm nicht an. Drei Mal baten sie; doch bis zu Ende nahm er nicht an. (Er) fragte und sprach: „(Ist er) krank?“ Die Antwort war: „Außerordentliche Schmerzen leidet er.“ Der Priester sprach wieder: „Prinz, feil und gering! Tausendfach Schmerzen leide! Zehntausendmal Schmerzen leide! Da wurden des Prinzen Angehörige beim Kaiser vorstellig: „Der Priester Taikyō flucht Uji, und wollten ihn greifen und töten. Der Kaiser wußte, wie es war, und schritt erst recht nicht ein und hörte nicht darauf. Nach dreien Tagen ward der Prinz wie Tusche und starb. Die Angehörigen wurden wiederum vorstellig; „Tod dem Todvergeltungshaften,3 daß er dies entgelte! Uji ist nun des Todes gestorben. Laß uns Taikyō empfangen, daß er den Groll entgelte!“ Der Kaiser gebot und erließ: „Wir (in höchster Person) sind gleichfalls Hōshi (Gesetzesmeister, Priester4); Taikyō seinerseits ist auch Mönchs-Hōshi wie könnten wir den Hoshi töten? Uji lud das Verderben auf sich; nicht des Taikyō Fehle ist es.“ Und der Kaiser ließ sich das Haar scheren, nahm die Gebote auf sich und übte den (Buddha-)Weg. Daher schloß er sich dem Hoshi an und tötete den Taikyō nicht. Allzusehr über die Maßen verderbt in seiner Meinung war der Prinz. Der Schutz des Gesetzes (Buddha’s) ließ die Strafe folgen. Wahrlich es gibt einen Schutz des Gesetzes (Buddhas). Wie sollten wir ihn nicht fürchten!