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Die Emishi, (蝦夷 im NR als: 依比須 Ebisu. Im Nihongi erstmals erwähnt für das Jahr 110. Textkritik hat jedoch gezeigt, daß diese Stelle wohl eine aus chinesischen Quellen kopierte Beschreibung von „Barbaren“ ist.) bis zum 7. Jahrhundert in den Annalen als „Haarmenschen“ (毛人) bezeichnet, was Ethnologen des letzten Jahrhunderts dazu verführt hat sie durchwegs als Vorfahren der Ainu zu sehen oder sie diesen gar gleichzusetzen, waren ein im nördlichen Teil der japanischen Hauptinsel ansäßiges Volk, das von den vordringenden Yamato-Japanern über Jahrhunderte bekämpft und schließ mit Stumpf und Stil ausgerottet wurde. Es ist spekuliert worden, daß sie die ursprünglichen Träger der Jomon-Kultur gewesen waren. Das geringe Wissen über die Emishi wurde im wesentlichen durch Ausgrabungen und Skelettanalysen in ausgegrabenen Resten ihrer Dörfer gewonnen. Ihre Sprache konnte nicht rekonstruiert werden, bekannt ist nur, daß sie Dolmetscher gebrauchten um sich mit den Yamato-Japanern zu verständigen. Sie werden auch mit der Satsumon-Kultur (4.-14. Jhdt.) in Verbindung gebracht, die durch den Gebrauch von Eisen, Anbau von Getreide (Hirse) und Keramik ähnlich der Haji-Arbeiten der Kofun-Zeit gekennzeichnet ist.
Beim Eintritt von „Wa“ in die geschichtliche Zeit während des 5. und 6. Jahrhunderts waren die Yamato-Japaner bereits weit in das Kantō-Gebiet bis nördlich vom heutigen Tōkyō vorgedrungen, und mit der Taika-Reform in der Mitte des 7. Jahrhunderts waren der Nordteil der späteren Provinz Echigo und der Süden von Mutsu – was etwa der heutigen Linie Niigata-Fukushima entsprechen würde – erreicht. Der beharrliche japanische Druck setzte sich das ganze 8. Jahrhundert hindurch fort, so daß die Beziehungen zwischen den beiden Völkern kriegerisch gespannt waren. Die Grenzmark des verwalteten Landes, also der Großprovinzen Tōkai, Tōsan und Hokuriku, wurde stetig nach Norden vorgeschoben. Hier wurden japanische Siedler seßhaft gemacht, bewaffnete Kolonisten, die sich zum Teil aus freien Bauern, zum Teil aus zwangsdeportierten Straffälligen und Steuerflüchtigen rekrutierten. Es waren die sog. Kinohe „verschanzte Haushalte,“ die in Palisadenwerken gegen Überfälle der Eingeborenen Schutz fanden. Auch Emishi, welche die Japaner als ihre Herren anerkannten, von ihnen gefangengenommen worden oder übergelaufen waren, wurden zum Teil in diesem Landstreifen angesiedelt und genossen wie die japanischen Kolonisten Abgabefreiheit. Durch diesen Steuererlaß wurde das risikoreiche Grenzerleben erträglicher. Ausgrabungen der Garnison von Tagajō seit 1961 haben wichtige Erkenntnisse zu den Lebensbedingungen geliefert. (多賀城, Miyagi. Historisch: 多賀柵, Taga no ki. Das Gelände der ursprünglich 600⨉900 m großen Festung ist seit 1966 denkmalgeschützter Park.)
Die Gegend war insofern von Interesse als 749 dort Gold gefunden wurde, das beim Bau des Daibutsu von Nara gebraucht wurde. Ein bedeutender Aufstand wurde 774-8 niedergerungen, dem 780-8 ein weiterer folgte. Guerillaaktionen und Kämpfe hielten gut dreißig Jahre an.
Um die Wende zum 9. Jahrhundert, zu Beginn der Heian-Zeit, bestimmte die militärische Alternative [regelrechte Ausrottungsfeldzüge (Für die Kampagnen 774-8 wurden 2267 Mann ausgezeichnet [Shoku Nihongi 25.6.778]. 790 wurden 4840 Vorschläge zur Verleihung eines Verdienstranges eingereicht.
Zivilisatorischer Fortschritt?: Für 40 Emishi-Köpfe gab es eine (direkte) Ernennung zum 6. Verdienstang. Ganz ähnlich das Motto „Jeder Schuß ein Ruß'“ 1942 an der Ostfront für 30 nachgewiesene „Abschüsse“ das EK II, bei 50 das EK I!
Nicht erst zu Tucholsky’s Zeit waren Soldaten Mörder! Auch am Hindukusch, wo Deutschland bekanntlich lange Jahre verteidigt werden mußte, gibt es sie!] noch einmal das Geschehen. Das japanische Hoheitsgebiet wurde bis 811 tief nach Mutsu und Dewa vorgeschoben, etwa bis zur Linie der heutigen Städte Akita und Norioka. Diese Unternehmungen waren ein entscheidender Schlag gegen die Bastionen der Emishi. Ihr Widerstandsgeist war zwar noch nicht gänzlich gebrochen – ein gefährlicher Aufstand in der japanischen Grenzmark vom Jahre 878 [und nochmal in Dewa 939] zeugt davon – doch mußten sie fortan die japanische Oberhoheit anerkennen. Seit dem 10. Jahrhundert schwiegen die Waffen im allgemeinen, schickten sich die Emishi in die Überlegenheit der japanischen Herren. Die überlebenden Besiegten wurden aus Küstennähe in Dörfer im Landesinneren zwangsumgesiedelt. Nach „Erwerbung“ der Gebiete wird dann von den Überlebenden als fushu (俘囚, „Unterworfenen“) gesprochen. Im Laufe der Zeit sind sie, sofern nicht abgeschlachtet, bis zum Mittelalter spurlos in den japanischen Volkskörper assimiliert worden.
Die teil-assimilierten Emishi gewannen in den folgenden Generationen immer mehr Einfluß in der lokalen Verwaltung, als sie sich mit der nördlichen Seitenlinie – deren direkte Verbindung zu den hauptstätischen Fujiwara nicht 100%ig gesichert ist – des Fujiwara-Klans vermischten, die den Norden der Hauptinsel kontrollierten, so daß sie in den Kriegen 1052-61 und 1083-7, als die Region ihre Autonomie von der geschwächten Zentralmacht zu erringen suchte, auch als Führer auftraten.