Der Zen-Meister Hōsai1放濟; Nakamura: K: Gusai [弘濟] war ein Mann des Landes Kudara. Zur Zeit, da Kudara [Paekche] in Wirren geriet, sandte2 der Vorfahr des Präfekten des Dreital-Gaues三谷郡, des Landes Bingo3, um Kudara zu Hilfe zu kommen, eine Streitschar. Zu der Zeit tat er ein Eidgelübde und sprach: „Bei (glücklicher) Rückkehr will ich den Göttern des Himmels und der Erden Heiligtümer (garan) erbauen und vielfach buddhistische Tempel errichten.“ Letztlich blieb auch (Regierung und) Amt [公] von Not verschont. Da lud er den Zen-Meister ein und kehrte mit ihm zusammen zurück.
Der Dreital-Tempel (Mitani-dera) ist in von diesem Zen-Meister gebautes Heiligtum. Priester und Laien (道俗) die es sahen, waren voll ehrfürchtiger Bewunderung, um die ehrwürdige Statue zu machen, stieg der Zen-Meister zur Hauptstadt hinauf, spendete das Äußerste an Mitteln, erstand hiezu Goldpillen4 und andere Dinge, und da er nun zurückkehrte, kam er zu der Furt von Nanihad. i. der Hafen von Osaka.

Zu der Zeit boten Leute der Gegend vier große Schildkröten feil.5 Der Zen-Meister kam ihnen zu Hilfe, erstand sie und ließ sie frei. Alsdann mietete er irgend welcher Leute Boot, bestieg es mit zwei Dienern und fuhr über das Meer. Da nun der Tag sank, und die Nacht tief war, erwachte der Schiffsleute6 Habgier. Als man in die Nähe des Knocheneilands (Kabanejima) von Bizen7 kam, nahmen sie die Diener und warfen sie ins Meer. Danach eröffneten sie dem Zen-Meister und sagten ihm, daß er eiligst in das Meer hineinspringen müsse. Wie sehr sie der Meister auch belehrend umzustimmen suchte, die Räuber willigten nicht ein. Da betete er und sprang mitten ins Meer. Als er nun in dem Meere war, ging ihm das Wasser bis an die Lenden; seine Füße traten auf etwas wie Stein; so stand er die Nacht im Meere. Da nun der Tag anbrach und er nachsah, worauf seine Füße stünden, so stand er auf dem Panzer großer Schildkröten. Als er ausschaute, an welchem Orte er denn sei, befand er sich in der Nahe der Bucht von Bingo Nakamura: 備中; Bitchū. … Nähe der Bucht des Meeres langten die drei Schildkröten an und gingen.8 War ein Zweifel, daß die freigelassenen Schildkröten die Wohltat vergolten hatten?

Nun wollten die Räuber, sechs Mann (an der Zahl), in jenem Tempel die Goldpillen verkaufen. Der Tempelpatron (壇越) wog ab und kaufte; danach trat der Zen-Meister hervor und blickte sie an. Die Räuber waren außer sich vor Schrecken und wußten nicht mehr vor noch rückwärts. Der Zen-Meister übte Mitleid und Erbarmen und ließ sie nicht am Leben strafen. Er fertigte den Buddha, errichtete Pagoden in würdigem Schmucke厳塔, brachte Opfer dar. Der Meister wohnte späterhin in der Nähe des Meeres und übte seinen umwandelnden Einfluß化 aus auf die, die da kamen und gingen [“preached to passersby"]. (Er lebte) über achtzig Frühlinge und Herbste und starb. – Tiere selbst vergessen Wohltaten nicht und bringen Vergeltung wieder. Wieviel weniger darf ein Mensch9 Wohltaten vergessen!