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Frühzeit
Die japanischen Jōmon-Menschen (縄文) waren Wildbeuter, die in familienartigen Kleingruppen lebten und gegen Ende des Neolithikums auch schon Stammesgruppen bildeten. Die koreanischen Wildbeuter der Kammkeramik-Kultur (Jeulmun-Keramik) waren Paleoasiaten, die der sibirischen neolithischen Population zuzuordnen sind. Es ist zu betonen, daß eine deutlich zusammenhangende prähistorische Kultur in Japan und Korea nicht nachweisbar ist, ebensowenig wie eine ethnische Übereinstimmung ihrer Träger.
Die Eisenkultur gelangte im 4. oder 3. Jh. v. u. Z. mit einer verstärkten Einwanderung tungider Stamme nach Korea. In Japan wurde die neolithische Kultur der Schnurkeramik, um das Jahr 300 (± 50) v. u. Z. abrupt durch die Bronze- und Eisenkultur der Yayoi-Epoche abgelöst, die bis etwa 300 u. Z. angesetzt wird. Eine ganze Reihe von archäologischen, anthropologischen und historiographischen Kriterien spricht für die Affinität der südkoreanischen und westjapanischen Bevolkerung in den Jahrhunderten um die Zeitenwende. Hauptmerkmal dieser Kultur ist eine neue Wirtschaftsform: Ackerbau als Naßfeldwirtschaft. Während dieses Prozesses wurde die ältere Jōmon-Kultur entweder aufgesogen oder an die Peripherie, vor allem nach Nordost-Japan (Tōhōku), abgedrängt. Dieser Entwicklungsgang gibt zu erkennen, daß die Yayoi-Kultur nicht in Japan entstanden ist, sondern zumindest in ihrem Anfangsstadium durch Einwanderer einer höheren Kulturstufe ins Land gebracht wurde. Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, daB die Yayoi-Kultur Japans eine aus mehreren Komponenten bestehende Kultur ist, bei deren Vermittlung die im Süden Koreas lebenden Stämme eine bedeutende Rolle spielten.
Es ist ein bedeutsamer Wesenszug der altjapanischen Geschichte, daß der Aufbau eines zentralistischen Staatsgebildes in Mitteljapan und das rasche Anwachsen der materiellen und geistigen Kultur maßgeblich durch Einwanderer vom Festland bestimmt wurden. Aus der japanischen Frühzeit (vor ca. 600) sind keine Schriftzeunisse überkommen. Chinesische Chroniken1 beschreiben das Land Wa nur kurz und als kaum zivilisiert. Jeglicher zivilisierende Einfluß (chinesischer Hochkultur) wurde über Korea vermittelt. Aufgrund der mangelhaften Schiffsbaukunst war vor dem 8. Jahrhundert ein direkter Schiffsverkehr nicht möglich – die Reiseroute verlief entlang der koreanischen Küste, von der Südspitze der Halbinsel nach Tsushima und von dort an die Nordküste Kyūshū’s. Besonders wichtig war die Einwanderung der Aya und Hata, die handwerkliche Fähigkeiten, besonders der Metallverarbeitung, brachten.2 Die Hata kannten sich auch mit Serikultur aus. Erst die direkten Beziehungen zum Hof der Sui und der T’ang nach 600, mit Schiffsverkehr von Níngbō, brachten entwickelte philososphische Systeme nach Japan.
Invasion(en) des vierten Jahrhunderts
Wenn hier von „Korea“ gesprochen wird, ist die koreanische Halbinsel als geographischer Begriff gemeint. In der Frühzeit bestanden folgende „Reiche:“ Benhan im Süden, bis etwa zum 37. Breitengrad; nördlich davon, im Osten Mahan, auf der westlichen Seite (etwa im Bereich der heutigen Taebek Sanmek Bergkette) Shinhan. Nördlich einer Linie die heute etwa von Nampo nach Wonsan, im Osten, nach China hineinreichend Chōsen, Richtung Sibirien Whi (küstennah), Sushun, Kokorai und Fuyu (Reitervölker ural-altaischen Ursprungs).4
Im vierten Jhdt. hatte sich im Norden das Reich Korgyŏ (= Koguryŏ) gebildet. Dessen Territorium war in etwa deckungsgleich mit dem heutigen befreiten Teil Koreas (DPRK), reichte jedoch im 5. Jhdt. nach Norden weit über den Yalu hinaus und beherrschte zeitweise die Liaotung-Halbinsel.

Reichsgrenzen auf der koreanischen Halbinsel am Ende des 5. Jhdt.
Südlich des Han bestanden Paekche (百濟; jp. Kudara) und Silla (新羅), dazwischen, die Kaya-Liga (von Stadtfürsten), zwischen den beiden anderen bis im 6 Jhdt. umkämpft. Nach Jingo’s (jp.: Jingū Kōgō) Aufstieg zur Hauptfrau des Königs von Paekche (und dessen sehr bald darauf erfolgten Hinscheidens aus unnatürlichen Gründen) hielt sie es für politisch opportun in Korea einen Feldzug zu starten, um dann 369 im „Auftrag“ des neuen Königs (der sicherlich froh war diese Königinwitwe außer Landes zu wissen) das Land Wa zu erobern.3 Dabei wurde sie durch ihren getreuen Minister (jp.: Takechiuchi) unterstützt, der sich während ihrer Trauerperiode derart rührend um sie gekümmert hatte, daß der spätere Ōjin-Tennō, angeblich vom Verblichenen gezeugt, gute 10 Monate nach dem Tode seines königlichen „Vaters,“ auf japanischem Boden zur Welt kam. Es verblieb ein südlicher Küstenstreifen (Minama) bis 562 unter japanischer Lehnshoheit. In der Regierungszeit des Ōjin-Tennō erreichen die japanisch-koreanischen Beziehungen eine neue Dimension, denn es beginnt das Zeitalter einer intensiven frühgeschichtlichen Kulturübernahme aus Korea in den jungen japanischen Staat („Yamato“).
Diese sogenannte “horse-rider theory,” erstmalig dargelegt von Egami Namio, (Die Theorie wurde formuliert auf einem Tōkyōter Symposium: „Das japanische Volk. Die Herkunft seiner Kultur und die Entstehung des japanischen Staates“ (Nihon-min-zoku: bunka no genryū to Nihon-kokka no keisei). In: Minzokugaku-kenyū, 13 (1949), № 3. Widersprechend war zuerst Inoue Mitsusada; Nihon-kokka no kigen; Tōkyō ¹1960, ¹⁸1973; Sert.: Iwanami-shinsho, 380.) hatte viel für sich und wurde in den 1970ern von Gari Ledyard noch ausgeweitet. Aufgrund des geringen Entwicklungsstandes Japans in der Kofun-Periode und der zahlreichen Invasionen mit verheerenden Verwüstungen Koreas ist sie aber archäologisch nicht mehr belegbar; schriftliche zeitgenössische Quellen existieren nicht. Das einzige gefundene beschriftete Monument (Ein Gedenkstein wurde 1884 von Japanern am Yalu wiederentdeckt. Beschrieben werden Kriege um 400. Über die Entdeckungsgeschichte und die anschließenden Forschungen berichtet u. a. Ri Jinhi; Kōtaiō-hi no nazo [„Das Rätsel des Gedenksteines des
Königs Hot’aewang]; Tōkyō 1973.) scheint eher die japanischen Reichsannalen zu stützen. Die weitgehende Ablehnung der heutzutage als verworfen geltenden Idee innerhalb japanischer akademischer Kreise schien jedoch auch vielfach daran zu liegen, daß „nicht sein kann, was nicht sein darf,“ da hier an den Grundfesten japanischer nationaler Ideologie (von der „Einmaligkeit“) gerüttelt ward – und dies gerade von einem Volk, das man zutiefst verachtet und dessen Angehörige in Japan man noch deutlich schlechter behandelt als „die Türken“ in der BRD.
Es kann nicht verleugnet werden, daß ein Großteil der 400-645 dominierenden Sippen Yamatos, wie die Soga, koreanischen Ursprungs waren. Mit der Herrschaft Ōjin’s fand zweifelsohne einer der dynastischen Brüche der „heiligen Dynastie,“ statt. Es scheint wahrscheinlich, daß koreanische (berittene) Einwanderer sich friedlich mit dem Yamato-Klan verbündeten und dann die dominierende Kraft in Wa wurden. Das Pferd, in der Yayoi-Zeit als Haustier bereits in Japan verwendet, tritt nun plötzlich als Reittier in Erscheinung.

Tonmodell eines Bootes der Haniwa-Zeit. Kapazität etwa 20 Pferde und 40 Mann mit Proviant, ausreichend für die Reise von Korea, wenn auf Tsushima Wasser gefaßt wurde.
Kulturvermittlung
Die chinesische Kultur (317–581/9 fragmentiert in die der „Sechs Dynastien“ bzw. „sechzehn Königreiche“) wurde über Korea mit einer gewissen Verzögerung vermittelt.5 Zu den wichtigen Errungenschaften, die im 5. Jahrhundert in Japan übernommen wurden gehörten die in Japan Kamado (竈) genannten Herde. Bei diesen gemauerten quaderförmigen Konstruktionen wird im unteren Bereich geschürt. Auf der Oberseite decken Kessel mit Speisen Feuerlöcher ab. Durch verringerte Qualmentwicklung als die vorher üblichen Erdöfen (埋甕炉, umigamero, kurz nur ro) stellten sie eine gewaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in den damals üblichen Erdhütten dar. Dieser Typ Herd unterscheidet sich wenig von denen, die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im ländlichen China üblich waren.
Die Töpferscheibe und Brennöfen erlaubten nun erstmals die Herstellung qualitativ guter, unglasierter Keramik, der sogenannten Sue-Ware. (須恵器, sue-ki. Den Begriff prägte Gotō Shuichi (1888-1960) basierend auf einer Textstelle in der Gedichtsanthologie Man’yoshu. Früher übliche Bezeichnungen waren Chōsen doki (sic! 朝鮮土器),Iwaibe doki (祝部土器) oder allgemein in der Nara- und Heian-Zeit: toki 陶器) Der Brand erfolgte im Hängeofen (noborigama) bei 1100-1200 °C wodurch die charakteristische graue Farbe entstand.
Man nimmt an, daß das Schmieden von Eisen sich erst um 450 verbreitete, als dieses Metall auch in Japan entdeckt wurde. In den Jahrzehnten vorher hat man eiserne Werkzeuge aus Gaya (= Kaya. Weiterführend: Kim Taesik; The Cultural Characteristics of Korea’s Ancient Kaya Kingdom; International Journal of Korean History, Vol. 8 (2005), № 1, S. Volltext) importiert. Ausgrabungen 2016/7 im Inabe-Feld in Hikone (Shiga) haben gezeigt, daß dort schon im 4. Jahrhundert importierte Eisenplatten zu Waffen gemacht wurden.
Im Nihon Shoki erwähnt man die Ankunft zweier koreanischer Konfuziusgelehrter für 513 und 516. Über das genaue Jahr der Ankunft buddhistischer Lehren herrscht Uneinigkeit, sie erfolgte jedoch ebenfalls in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Von dem aus Kogoryŏ 610 gekommenen Mönch Donchō (曇徵) wird gesagt, er habe nicht nur Pinsel, sondern auch die Kunst der Papierherstellung nach Yamato vermittelt. Zwei Jahre später kam Mimaji, ein Musiker aus Paekche, mit Kenntnissen der höfischen Gigaku-Musik (味摩之), die er in der chinesischen Region Wú erlernt hatte.
Laut den koreanischen Reichsgeschichten (aus dem 12. Jhdt.) hatte man den Buddhismus in Koguryŏ 372 und in Paekche 384 übernommen – Silla vermutlich spätestens 521. Der bis heute unentschiedene Historikerstreit, wie der Buddhismus nach Japan gelangte hängt an der Frage wann das in den Schriften erwähnte Geschenk (Statue, Sutren, ein begleitender Mönch) des Königs Sŏng von Paekche (r. 523–554) ankam. Er hatte 528 den Buddhismus zur offiziellen Staatsreligion gemacht. Im Nihon shoki und dem Jōgū Shōtoku Hōō Tei-setsu wird 538/9 genannt. Das Gangōji garan engi (verf. ? 747) erwähnt mit 538 den späteren (und vermutlich richtigen) Zeitpunkt, beschreibt aber auch das Geschenk anders. Beide Jahre würden für derartige Diplomatie Sinn machen. 538 erfolgte die Verlegung der Hauptstadt von Ungjin (熊津) nach Sabi (泗沘). 552 wiederum hatten Yamato-Truppen ihn im Krieg gegen Silla um das Becken des Han unterstützt. Denkbar sind auch zwei Geschenke, ebenso wie eine „private“ Einführung durch z. B. den mächtigen, pakechestämmigen Soga-Klan nicht auszuschließen ist. Hinsichtlich der in allen drei Quellen erwähnten Weitergabe der Buddhastatue als Geschenk an Soga no Iname durch Prinzessin Nukatabe ergibt sich das Problem, daß ihre Lebensdaten traditionell mit 554-628 gegeben werden. (Zu Zerstörung der Statue siehe I, 5.)
Verlust Minamas
Ob Mimana eine japanische Militärkolonie war, wie den japanischen Quellen zu entnehmen ist, bleibt umstritten. (Zuerst zu betrachten sind die um 1900 erschienenen Arbeiten von Maurice Courant [1865–1935], dem ersten französischen Koranisten.) In die Frühzeit der Regentschaft Shōtoku Taishi’s fällt zum einen die seit 591 geplante militärische Expedition gegen das koreanische Silla-Reich, sowie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zum nach knapp 250 Jahren wiedervereinigten chinesischen Reich, nun unter den Sui. Der traditionelle japanische Verbündete Paekche unterstützte China im 598 von Kogoryŏ (高句麗) begonnenen Krieg. Japan wiederum, das auch seine Rechte in Minama sichern wollte, sandte 20.000 Mann im Jahre 600. Die vorübergehende Entspannung 608–18 mit Silla ermöglichte es, daß etliche Einwanderer von dort nach Japan gelangten.
Silla wurde von einer Königin, Sŏndŏk (r. 632—47; 善德. Nicht zu verwechseln mit König Sŏndŏk, r. 780-4; 宣德) beherrscht, gegen die der im ersten außerordentlichen Hofrang stehende Pidam (毗曇) zu putschen versuchte. Dabei kam die Königin um. Die ihr folgende Chindŏk (真德) starb 653.
Zur Geschichte der in I, 7 erwähnten „Wirren“: Paekche und Koryŏ (Koguryŏ) hatten sich 641 gegen Silla verbündet, das daraufhin um Hilfe von T’ang-China nachsuchte, welches 658-9 Truppen sandte (und das seit längerem mit Japan über das Minama-Gebiet stritt). Diesen gelang es nicht, Koryŏ zu erobern. Jedoch konnten die Verbündeten (China und Silla) 660 Paekche besetzen. Dort brach 661 ein Aufstand aus, der von einem japanischen Heer (663 mindestens 27.500 Mann), unter Kommando von Abe no Hirafu (阿部比羅夫. Leitet bereits 658 einen Feldzug mit 180 Schiffen gegen die Emishi bei Aguta, dem heutigen Akita.) unterstützt wurde. Die Verbündeten konnten jedoch im darauffolgenden Jahr Paekche erneut besetzen und die japanische Basis zerstören. Diese Ereignis von 663 ist bekannt als „Schlacht am Paekchon-Fluß“ (Hakusukinoe no Tatakai; heute: Kŭm). Damit endete auch der japanische Einfluß in Korea allgemein. Das Königreich Koryŏ wurde endgültig 668 von T’ang-China besetzt und annektiert. Wegen Schwierigkeiten an der tibetischen Front zog China seine Truppen 676 zurück, woraufhin ein vereinigtes Silla-Königreich die gesamte Halbinsel kontrollieren konnte. In jenen 660er Jahren erreichte die koreanische Einwanderung in Japan ihren Höhepunkt. In erster Linie waren es Flüchtlinge aus Paekche. Neben dem handwerklichen war auch der bäuerliche Anteil der Immigranten groß, in der letzten Phase dieser Kämpfe vor allem aber der Anteil des Adels. Die, bis ins 8. Jhdt., kommenden bäuerlichen Landsleute wurden, wenn sie aus Paekche waren zumeist in den mittleren (Ōmi), aus Koryŏ vorzugsweise aber in den östlichen Gebieten angesiedelt, (Spuren der alten Ansiedler aus Korea in den Ostprovinzen des altjapanischen Reiches ist der koreanische Kulturwissenschaftler Kim Tal-su [金達寿, Kin Tatsuju, 1919–97; in Japan lebend] nachgegangen: 日本の中の朝鮮文化 [Nihon no naka no Chōsen-bunka, dt.: „Koreanische Kultur inmitten Japans“] ist seine in T. 1970–84 erschienene Serie.) um als Kolonisten in einer breiten Grenzzone gegen die Emishi zu wirken. Die (gebildete) adlige Schicht wurde als Beamte der Zentral- und Regionalverwaltung, als Höflinge und Wissenschaftler von Tenji-tennō (r. 668-71) und seinen Nachfolgern gefördert.
Die japanische Niederlage hatte auch in der Heimat weitreichende Folgen, die zum einen die Ausgestaltung des Ritsuryō-Staates beschleunigten, kurzfristig im Norden Kyūshū’s zur Einrichtung der militärischen Sonderverwaltungszone Dazaifu führten.
Der kulturelle (zivilisatorische) Einfluß Paekche’s auf Japan blieb Jahrhunderte stark. Praktisch kein Handwerk,6 das nicht Meister importierte. Dazu gehörte später auch die Bekehrung zum Buddhismus und der damit gebrachten Schrift – beides blieb in der Anfangszeit der Elite vorbehalten. Ab 668 ist dann Silla synonym mit Korea, wobei jedoch z. B. „Kudara“ später noch als geographischer Terminus in Gebrauch blieb. In den drei Jahrzehnten nach 668 kamen auch 22 Gesandtschaften aus Silla, von denen kaum eine von Kyushu bis an den Hof nach Nara weiterreisen durfte, da man ihre Legitimationen anzweifelte. Es gab neun japanische Gegenbesuche. Bis 730 folgten neun weitere Botschaften, die nun überlicherweise unter Eskorte nach Heijō-kyō eingeladen wurden. Die Beziehungen mit Silla blieben bis etwa 730 entspannt. Nach dem gescheiterten japanischen Angriff 731 und der Planung einer Invasion 755 als Folge der An Lushan-Rebellion in China, die aber aus innenpolitischen Gründen nicht durchgeführt wurde, kamen noch zwölf Botschafter nach Japan, die aber meist nicht aus Dazaifu in die Hauptstadt gebeten wurden. Die japanische Seite führte bis zum Abbruch der Beziehungen 779 sieben Gegenbesuche durch.
Die diplomatischen Avancen der koreanischen Staaten in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurden zurückgewiesen, auch noch nach Errichtung von Koryŏ 936. Die Zeit unmittelbar davor war geprägt von Pirateneinfällen.