Der verstorbene Mittlere Nagon1 (中納信) mit dem folgenden [postumen3] Dritten Range, Oho-Miwa Taka-Ichimaro no Kyō war ein treuer Vasall,2 (忠臣) der Himmlischen Majestät der Großkaiserin.4 Ein Bericht“ ist da, der sagt: „Im siebten Jahr Shuchō Wasser-oben-Drache, im 2. Monat erging an alle Ämter der erhabene Erlaß: „In dem kommenden dritten Monat [12.3-11.4.693] wird ein kaiserlicher Zug zum Jagdvergnügen nach Ise statthaben. So habt diese Sache wohl im Sinn und trefft bestens die Vorbereitungen!“ Zu der Zeit fürchtete der Mittlere Nagon, daß dies die Landwirtschaft hindern würde, erstattete Bericht nach oben und riet ab. Die Himmlische Majestät gab dem nicht nach, sondern gedachte erst recht den kaiserlichen Zug“ zu unternehmen. Da zog jener seine Cicadenmütze5 ab, hob sie vor Hofe empor und rief zu wiederholten Malen: „Jetzt ist die Zeit des Landbaus; es kann und darf nicht sein, (sagte er). Da ließ der Tennō davon ab.
Ein andermal trat eine Zeit der Dürre ein. Da versperrte er seiner eigenen Felder Wasserzufluß und spendete das Wasser dem Volke.6 (百生; auch: „Bauer“) Da er das Wasser spendete, so fehlte es bald ihm. Da erhörten ihn die Himmel (諸天) und der Drachengott7 (龍神), ließ einen Regen (und zwar) nur auf des Kyō Felder niedergehen. Auf andres Land fiel er nicht Yau-Gewölk8 zog sich zusammen, Shun-Regen flutete wiederum hernieder. Wahrlich das war Treue-und-Vertrauens höchst-umschaffende Gerechtigkeit. [H. B. vermutet fehlende Textstelle im Satz.] Die Gātha sagt:
Der Oho-Miwa no Uji
liebt jung das Wissen; treu ist er
und gütig (有仁) ist er, rein, ohn' Unterlaß. Auf alles Volk läßt er die Güte9 niederströmen, er spendet Wasser, sperrt den Acker, der milde (甘) Regen träufelt da zur Stunde,
der edle Ruhm geht fort durch lange Zeiten.
Hinweis
H. B. hat den Text an einigen Stellen aus dem K ergänzt. Solche Stellen sind derartig dargestellt. Die Kaiserin Jitō scheint hier und im Nihon shoki in vergleichsweise schlechtes Licht gerückt, während ihr Vasall als der im konfuzianischen Sinne ideale Beamte dargestellt wird. Neuere historische Forschung geht davon aus, daß die Reise nach Ise dem Zweck dienen sollte, die Gemüter des dortigen Landadels zu beruhigen, der über den Bau der Fujiwara-Hauptstadt verstimmt war, also einem handfesten politischen Zweck diente.†
Hermann Bohners Fußnoten für die Anmerkungen sind numeriert; Ergänzungen für die Webseite im Fließtext farblich so dargestellt. Zitate aus der Übersetzung von Nakamura Kyoko derartig. Weitere „Fußnoten“ – vor allem japanische Zeichen – sind als Tooltip (So sieht ein „Tooltip“ aus) ausgeführt, der Inhalt wird bei Überfahren sichtbar. Übersicht: Abkürzungen
Buddhistische Tempel in China (2 Bände, 472 Seiten (Der dänische Architekt Johannes Prip-Møller war fünf Jahre im nordchinesischen Shenyang tätig. Während dieser Zeit lernte er die chinesische Kultur und die Architektur, besonders der Tempel, wertschätzen. Mit einem Forschungsauftrag ausgestattet bereiste er über drei Jahre China. Das Ergebnis ist die vorliegende Studie typischer buddhistischer Tempelanlagen. Der Bericht, von Henry Lohner übersetzt, gliedert sich drei Teile. Zuerst werden die architektonischen Aspekte der einzelnen Bauten eines "idealen" chinesischen buddhistischen Tempels anhand einer Vielzahl von Beispielen beschrieben. Im zweiten Abschnitt wird der in Form einer Lotusblüte angelegte Longchansi bei Nanking in allen Einzelheiten betrachtet. Abschließend folgt die detaillierte Beschreibung einer buddhistischen Ordinationszeremonie mit ihren drei Stufen. Dazu kommt die Schilderung des Alltagslebens buddhistischer Mönche in China. Ebenfalls mit enthalten sind mehrere kleinere Studien zum Bau christlicher Kirchen in China, zuvorderst die Untersuchung der Ruine einer von Franziskanern im frühen vierzehnten Jahrhundert errichteten Kathedrale. Stark erweitert und vertieft wird Prip-Møllers Arbeit durch die erklärenden Kapitel Henry Lohners, die grundlegende Konzepte und Persönlichkeiten des chinesischen Buddhismus beschreiben. Die Geschichte der einzelnen untersuchten Tempel, über einhundert, wird fortgeschrieben. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis deckt nicht nur den chinesischen Buddhismus und seine Architektur, sondern auch die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Landes seit Ende des Kaiserreichs 1912 ab.)). ISBN 9783744872706