Hermann Bohner hat sich bei seiner Übersetzung des Nihon Ryōiki an den im Gunsho ruijū abgedruckten Text gehalten, der im wesentlichen der Zusammenstellung von Kariya Ekisai folgt. Dieser endet mit dem 31. En des ersten Faszikel:
1. Faszikel, 31. En: Von Herzen glaubend, Kwannon anhängen, um ein Segensteil flehend, im gegenwärtigen Leben große Segenstugend empfangen
慇懃ニ帰信シ観音ニ願福分以現ニ得大福徳ヲ縁第卅一。
御手代ノ東人ハ者。諾楽ノ宮ニ御宇勝宝応真聖武太上天皇ノ之代。入テ吉野ノ山ニ修シ法ヲ求ム福ヲ。逕三年計ヲ称礼シテ観音ノ名号ヲ曰。南无銅鉄(銭)万貫。白米万石。好女多徳施セヨ。時ニ従三位粟田ノ朝臣ノ之女未通ゼ不嫁セ。其娘女於テ広瀬ノ之家ニ忽然トシテ得病ヲ。忩々痛苦无由差止ニ。粟田ノ卿遣シ使ヲ八方ニ。令問求禅師優婆塞ヲ。而遇テ東人ニ而拝請令咒護。卿之女被テ咒力ヲ病愈。乃将於東人発愛心ヲ。終ニ交通也。親属繋ギ之東人ヲ閉居ク楼樔ニ。女愛心不得忍コトヲ。猶哭恋テ之不離其辺ヲ。眷属量定テ放チ乎東人ヲ。更ニ為夫妻ト。令家ノ財物皆既ニ施与。五位日賜後至テ数年ニ。其女将死ント。于時語テ其妹ニ曰。今吾垂死ニ。有一ノ冀意。聴許ンヤ不也。答テ曰。随ン意ノ楽ニ。姉語テ之曰。妾被リ東人之恩ヲ。猶長ク不忘。欲以テ妹ノ之女ヲ為シ東人之妻ト令ント守ラ家ノ裏ヲ。妹受遺言ヲ以テ己ノ之女ヲ放与ヘ東人ニ。令主ラ家財ヲ也。東人現世ニ被ル大福ヲ。是乃修行ノ験力観音ノ威徳。
Kurze Inhaltsangabe:
Der Mann Miteshiro no Azumabito 御手代東人 praktizierte die buddhistische Lehre und verehrte Kannon drei Jahre lang. Als die Tochter von Awata no Asomi 粟田朝臣 schwer krank wurde, rief man Miteshiro no Azumabito um sie zu heilen. Das Mädchen verliebte sich in ihren Heiler, wurde seine Frau und er erhielt das Familienvermögen. Nach dem Tod der ersten Frau wurde die Tochter von Miteshiro no Azumabitos Schwägerin zu seiner nächsten Frau. Durch die Macht, die Azumabito durch seine Gebete und Kannonverehrung erhielt, lebte er ein glückliches und reiches Leben.
Die Handlung spielt in Hirose 廣瀬 (heute der Distrikt Kita-Katsuragi im Nara-ken).
1. Faszikel, 32. En: Wie es dazu kam, dass man durch Vertrauen in die Drei Schätze, Respekt vor Mönchen und dem Rezitieren von Sūtren sichtbar-gegenwärtige Entlohnung erhielt
歸信三寶欽仰眾僧令誦經得現報
Kurze Inhaltsangabe: Im 4. Jahr der Jinki Ära [727] begab sich der Shōmu-tennō 聖武天皇 mit seiner Gefolgschaft in Yamamura 山村 [„Bergdorf“], im Bezirk Sou no kami 添上郡 auf die Jagd nach einem Hirsch[en]. Der Hirsch rannte in ein Bauernhaus im Dorf Hosomi no sato 細見里. Die dortige Familie tötete und aß den Hirsch. Als der Kaiser das vernahm, liess er Gesandte zur Familie schicken und sie festnehmen. Mehr als 10 Personen waren davon betroffen. Sie dachten, dass nur die Drei Schätze sie erretten könnten. Als sie hören, dass der 1 jō und 6 shaku große Buddha des Daian-ji 大安寺 Tempels die Gebete der Leute erhört schickten sie einen Mann dorthin um Sūtren rezitieren zu lassen. Weiters ließen sie die Mönche bitten, dass wenn die Leute vor Gericht treten, sie das Südtor des Tempels öffnen sollen, so dass sie den Buddha anbeten können. Außerdem mögen die Mönche für sie die Tempelglocken läuten. Die Mönche rezitierten wie abgemacht die Sūtren, öffneten das Tempeltor und ließen die Glocken läuten. Daraufhin wurde zum Zeitpunkt des Gerichtsverfahrens ein Prinz geboren, woraufhin der Tennō eine Begnadigung aller Gefangenen erließ. Dies geschah durch den Einfluss des 1 jō und 6 shaku großen Buddhas und die Rezitation der Sūtren.
1. Faszikel, 33. En: Wie es dazu kam, dass ein Bild, das auf Wunsch einer Frau für ihren verstorbenen Mann angefertigt wurde, im Feuer nicht verbrannte und sich wundersame Zeichen zeigen
妻為死夫建願圖繪像有驗不燒火示異表
Kurze Inhaltsangabe:
Im Hata-dera 八多寺, im Bezirk Ishikawa 石川郡, in der Provinz Kawachi 河內國 gab es ein Bildnis des Amida 阿弥陀. Dort habe eine Frau gelebt, deren Gatte gestorben war. Diesem hatte sie versprochen ein Bild von Amida anfertigen zu lassen, konnte diesem Wunsch aufgrund ihrer Armut aber viele Jahre nicht nachkommen. Eines Herbstes beauftrage sie einen Maler das Bild zu zeichnen, brachte das erste Mal Opfergaben für die Toten dar und weinte in ihrer Trauer.
Nach der Fertigstellung des Bildes wurde es in der goldenen Halle des Tempels aufbewahrt, wo sie es konstant verehrte. Eines Tages legte aber ein Dieb ein Feuer und die Halle brannte nieder. Nur das Gemälde blieb unbeschadet übrig. Buddha hat der Frau geholfen, da sie hingebungsvoll die Begräbnisriten für ihren Mann abgehalten hatte.
1. Faszikel, 34. En: Wie es dazu kam, dass jemand Gewänder aus Seidenstoff, die gestohlen wurden, durch das Anbeten von Myōken Bosatsu plötzlich zurück bekam
令盜絹衣歸願妙現菩薩修得其絹衣
Kurze Inhaltsangabe:
Im Hata-dera 八多寺, im Bezirk Ishikawa 石川郡, in der Provinz Kawachi 河內國 gab es ein Bildnis des Amida 阿弥陀. Dort habe eine Frau gelebt, deren Gatte gestorben war. Diesem hatte sie versprochen ein Bild von Amida anfertigen zu lassen, konnte diesem Wunsch aufgrund ihrer Armut aber viele Jahre nicht nachkommen. Eines Herbstes beauftrage sie einen Maler das Bild zu zeichnen, brachte das erste Mal Opfergaben für die Toten dar und weinte in ihrer Trauer.
Nach der Fertigstellung des Bildes wurde es in der goldenen Halle des Tempels aufbewahrt, wo sie es konstant verehrte. Eines Tages legte aber ein Dieb ein Feuer und die Halle brannte nieder. Nur das Gemälde blieb unbeschadet übrig. Buddha hat der Frau geholfen, da sie hingebungsvoll die Begräbnisriten für ihren Mann abgehalten hatte.
Konjaku monogatari-shū, XVII, 48. Dort Kisakibe-dera (私部寺)
NR III, 5
1. Faszikel, 35. En: Wie es dazu kam, dass Gelehrte zur Unterstützung der Vier Segnungen (四恩) ein Buddha Bildnis anfertigen und sich wundersame Zeichen zeigen
締知識為四恩作繪佛像有驗示奇表
Kurze Inhaltsangabe: Im Dorf Yuge 遊宜村, im Bezirk Wakae 若江郡, in der Provinz Kawachi 河內國 lebte eine sehr fromme junge Nonne. Sie lebte im Heguri Bergtempel 平群山寺 und organisierte eine Gemeinschaft von Anhängern. Dafür malte sie aus Dankbarkeit für die Vier Segnungen[1] ein Bildnis des Buddha und der Sechs Welten (六道). Das Gemälde wurde im Schrein aufbewahrt.
Während sie Besorgungen machte wurde das Bild aus dem Tempel gestohlen. Die Nonne suchte das Bild vergeblich und weinte bitterlich. Sie beschloss mit den anderen Anhängern Tiere freizulassen und ging dazu nach Naniwa 難破. Am dortigen Markt fanden sie einen Korb auf einem Baum aus dem Tiergeräusche drangen. Sie wollten dem Besitzer die Tiere darin abkaufen um sie freizulassen. Der Besitzer sagte aber, dass der Korb leer ist. Die Nonne bat ihn so lange, bis die anderen Verkäufer den Besitzer sagten er solle den Korb aufmachen. Dieser lief aber verschreckt davon. Als sie dann den Korb öffneten fanden sie keine Tiere, sondern das verschwunde Bild. Die Anhänger waren überglücklich und die übrigen Verkäufer priesen die Beharrlichkeit der Nonne.
Die Nonne und die anderen Anhänger ließen daher Tiere frei, hielten Andachtsfeiern ab und bewahrten das Bild wieder im Schrein auf.