Kwannon-Bronzestatuen des Nonnenklosters Okamoto, Dorf Ikaruga, Gau Heguri, Land Yamato,2 (大倭國平群鵤親本尼寺[驛]) waren zwölf an der Zahl. – Einst zu der Zeit der im Woharida-Palaste die Welt regierenden Himmlischen Majestät3 war es der Palast, da der Kronprinz-des-Oberen-Palastes wohnte. Der Kronprinz (I, 4) machte ein Gelübde das er getan, zufolge den Palast zum Nonnenkloster. – Während der Regierung der Himmlischen Majestät Shōmu wurden sechs dieser Statuen von Dieben gestohlen. Man fragte und suchte danach, aber bekam sie nicht. Tage und Monate vergingen.
Im Westen, des Heguri-Gaus war ein kleiner Teich. Im Sommer, im sechsten Monat waren in der Nähe Burschen, welche Rinder hüteten, und als sie hinsahen, war da mitten im Teich etwas Holz. Auf dem Holz standen Reiher. Als die Hirtenbuben die Reiher stehen sahen, lasen sie Kiesel und Erdbrocken auf und warfen nach ihnen; die aber wichen nicht, sondern blieben erst recht. Erlahmt und müde zu werfen, gingen jene in den Teich, die Reiher zu greifen. Als sie gerade dicht daran waren, sie zu fangen, da strichen sie ins Wasser hinein. Da jene das Holz sahen, worauf sie gestanden, waren da Goldfinger. (金指) Als sie (es) emporzogen, siehe, da waren es Kwannon-Erzstatuen. – Von den Kwannon-Statuen kommt der Name Bosatsu-Teich. – Die Hirtenbuben sprachen allen Leuten [K: des Dorfes] davon und teilten es mit. Die Leute, die es erzählen hörten, machten dem Nonnenkloster Mitteilung. Die Nonnen hörten es, kamen, und als sie sahen, waren es tatsächlich die Statuen. Lackgold war abgeblättert. Die Schar der Nonnen umwandelte und umringte die Statuen, klagten, weinten und sprachen: „Da wir unsrer hochwerten Statuen verlustig gingen, sehnten wir uns Tag und Nacht. Nun geschieht das Seltsame, daß wir uns begegnen. Du, unser Großer Meister, welcher Schuld und Fehle halber kam solche Räubernot über dich?“ und sie schmückten die Sänfte, stellten ehrfürchtig die Statuen hinein und baten sie zum Tempel zurück. Priester und Laien (道俗) strömten zusammen und sagten: „Ein Räuber, der Geld gießt, hat sie genommen, konnte sie aber nicht gebrauchen; innerlich gequält, warf er sie weg.“
Gewiß ist zu wissen: Was als Reiher sichtbar sich zeigte, das war in Wirklichkeit kein Reiher. Daß es Kwannon verwandelt war, daran ist nicht weiter zu zweifeln. Wie das Nirwana-Sutra sagt: Auch nach des Buddha Erlöschen bleibt gleichwohl der Dharma-Leib (法身) immerdar. Das ist damit gesagt.