Im Lande Echizen, im Gau Kaga (越前國加賀郡) war ein Oberster (長)umherschweifender Leute (浮浪人), suchte Umherschweifende, preßte sie zur Mannigfachen Fron1 und trieb Steuer und Fronzins2 ein.
Zu der Zeit war da Kyōko (京戸小野朝臣庭麿)Ono no Asomi Nihamaro. Zum Ubasoku geworden, war sein gewöhnlich Werk, die Tausendhändige Mantra3 zu intonieren. Er zog hin und her im Gebirge im Innern jenes Kaga-Gaues und tat (solch) geistliches Werk (修). Im dritten Jahr Gottesschutz-Glückswolken, Erde-unten-Hahn im Frühling, im 3. Monat, am 6. Tage (7. Mai 769) zur Stunde des Rosses war jener Oberster im Innern jenes Gaues im Dorfe Roßfluß (御馬河 Mimagawa), begegnete dem Gyōja und sprach: „Wes Landes bist du?“ – Er antwortete: „Ich treibe geistlich Werk, bin kein gemeiner Mann.“ Da ergrimmte jener, schrie ihn an und sprach: „Du bist ein Umherschweifender. Was entrichtest du nicht Steuer?1“ band und schlug ihn, zwang ihn zur Fron. Da widersetzte er sich ihm erst recht […4], zog offen den Vergleich und sprach: „Die Kleiderläuse steigen auf den Kopf und werden schwarz; die Kopfläuse steigen nieder in das Kleid und werden weiß. Solch ein Vergleichswort5 gibt es. … Das Dharani zu Häupten tragen, das Tausendhändige Sutra auf dem Rücken, das heißt: den Nöten des Gemeinen (俗難) nicht begegnen. Was schlägst du und schmähst du mich, der ich das Große Gefährt trage? Wahrhaftig, wenn es sich erweisende Tugendkraft6 gibt, so zeige sie jetzt ihre Macht!“ Den Strick an dem Tausendhände-Sutra befestigt, zog jener (ihn bzw. sie) auf dem Boden hin fort. Es war ungefähr eine Meile7 von der Stelle, da er den Gyōja geahndet hatte, bis zu des Obersten Hause. Da nun der Oberst [official] an der Pforte des eigenen Hauses anlangte und vom Pferd steigen wollte, konnte er mit dem besten Willen nicht absteigen. Plötzlich, zusammen mit dem Pferde, das er bestiegen hatte, stieg er in die Lüfte und jagte dahin, bis er zu der Stelle kam, da er den Gyōja geschlagen hatte. In den Lüften hing er, indes ein (ganzer) Tag und eine (ganze) Nacht verstrich. Andern Tags um die Stunde des Rosses9 stürzte er aus den Lüften herab zu Tode. Zerschmettert lag sein Leib, wie ins Behältnis getane Lotosstäbchen8. Alle sahen es, da war keiner, den nicht Furcht und Entsetzen ergriff. Wie in dem Tausendhände-Sutra gesagt wird: Der Großen Gottheit Mantra erlangt, daß vertrockneter Baum aufs neue Zweige, Sprossen, Blüten, Früchte treibt. Sollte einer den schmähen, der diese Mantra ausübt, der schmäht die neunundneunzig Hundert Millionen Ganges-Sandkorn-Vielen Buddhas10 alle. In dem Hōkwō-Sutra wird gesagt: Wer einen Weisen lästert, ist dem, welcher der 8400011 Länder Pagoden und Tempel zertrümmert und niederreißt, gleich an Schuld. Dies ist hiemit gesagt.
Hinweis
Hermann Bohners Fußnoten für die Anmerkungen sind numeriert; Ergänzungen für die Webseite im Fließtext farblich so dargestellt. Zitate aus der Übersetzung von Nakamura Kyoko derartig. Weitere „Fußnoten“ – vor allem japanische Zeichen – sind als Tooltip (So sieht ein „Tooltip“ aus) ausgeführt, der Inhalt wird bei Überfahren sichtbar. Übersicht: Abkürzungen
Buddhistische Tempel in China (2 Bände, 472 Seiten (Der dänische Architekt Johannes Prip-Møller war fünf Jahre im nordchinesischen Shenyang tätig. Während dieser Zeit lernte er die chinesische Kultur und die Architektur, besonders der Tempel, wertschätzen. Mit einem Forschungsauftrag ausgestattet bereiste er über drei Jahre China. Das Ergebnis ist die vorliegende Studie typischer buddhistischer Tempelanlagen. Der Bericht, von Henry Lohner übersetzt, gliedert sich drei Teile. Zuerst werden die architektonischen Aspekte der einzelnen Bauten eines "idealen" chinesischen buddhistischen Tempels anhand einer Vielzahl von Beispielen beschrieben. Im zweiten Abschnitt wird der in Form einer Lotusblüte angelegte Longchansi bei Nanking in allen Einzelheiten betrachtet. Abschließend folgt die detaillierte Beschreibung einer buddhistischen Ordinationszeremonie mit ihren drei Stufen. Dazu kommt die Schilderung des Alltagslebens buddhistischer Mönche in China. Ebenfalls mit enthalten sind mehrere kleinere Studien zum Bau christlicher Kirchen in China, zuvorderst die Untersuchung der Ruine einer von Franziskanern im frühen vierzehnten Jahrhundert errichteten Kathedrale. Stark erweitert und vertieft wird Prip-Møllers Arbeit durch die erklärenden Kapitel Henry Lohners, die grundlegende Konzepte und Persönlichkeiten des chinesischen Buddhismus beschreiben. Die Geschichte der einzelnen untersuchten Tempel, über einhundert, wird fortgeschrieben. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis deckt nicht nur den chinesischen Buddhismus und seine Architektur, sondern auch die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Landes seit Ende des Kaiserreichs 1912 ab.)). ISBN 9783744872737