Unvollendet gebliebene irdene Seiten-Statuen geben stöhnende Laute von sich, sondersam sich manifestierend

未作畢捻埴像生呻音示奇表緣*

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Triade
Triade im Horyuji.

Der Sami Shingō (信行) war ein Mann des Dorfes Miki, Gau Naka, Land Kihi. Der Ohotomo no Muraji no Oya1 mit Laiennamen ist eben dieser. Das Laienleben von sich werfend, für sich Mönch (jido) seiend, das Haupthaar geschoren, das Gewand des Segensfeldes2 angetan, strebte er nach dem Quell (in) segensvollen Lebens (福行因).

In diesem Dorfe war eine geistliche (Übungs-)Stätte (道場). Man bezeichnete sie mit Miki-Berg-Halle.3 Die Leute des Dorfes hatten sie als private (Versammlungs-)Halle gebaut; daher hatte sie keinen Namen (asana). – Sie war, buddhistisch genannt (法名), eine sogenannte Miroku-Meditations-Halle (Jishi-zenjō-dō4). – Zwei noch nicht vollendete aus Lehm gefertigte Seitenstatuen (脇士) waren da, als Miroku-Bosatsu-Begleiter. Die Arme abgebrochen, waren sie in den Glockenturm gestellt worden. Der Patron (danochi) ratschlagte bei sich und sprach: „Diese Statuen (攝像) wollen (wir) an einen reinen Ort des Berges verstecken und aufbewahren.“

Der Sami Shingyō wohnte für gewöhnlich in dieser Halle und hatte es sich zur Pflicht () gemacht, die Glocke anzuschlagen. Da er nun die noch nicht vollendeten Statuen sah, war er vollends darüber betrübt, band die heruntergefallenen Arme mit Zwirn wieder fest, und, den Scheitel der Statuen streichelnd, tat er jedesmal das Gelübdeflehen: „Möge geschehen, daß Heilige sich einfinden und das In'en (因縁) Ursache und Bedingungen [der Hilfe] gewähren!“ Und so gingen für lange hin viele Jahre vorüber.
Während der Regierung der Himmlischen Majestät Shirakabe im 2. Jahre Schatz-Schildkröte, Metall-unten-Eber, im Herbst im 7. Monat, in der mittleren Dekade (ab 25. August 771) von Mitternacht an waren stöhnende Stimmen, die riefen: Ach, weh (tut es)! Ach, wehe!“ Dünn und schwach war das Rufen wie das eines Mädchens und stöhnte langsam weiter fort. Shingyō dachte erst, jemand, der über das Gebirge habe wollen, sei plötzlich krank geworden und suche Unterkunft, stand auf, ging um die Behausung herum und forschte nach; aber da war kein Kranker. Er verwunderte sich und verhielt sich schweigend. Aber des Kranken Rufen ging fort durch die Nacht ohne Aufhören. Da hielt er es nicht länger aus, stand auf, und, da er nun spähen, der Sache nachging, siehe, da war das Stöhnen in dem Glockenturme. Da wußte er, daß es wahrhaftig jene Statuen waren. Shingyō sah (es), und Verwunderung einerseits, Betrübnis andrerseits, erfüllte ihn. Zur Zeit wohnte da für gewöhnlich der Sami Hōkyō(豊慶, Nakada: Hōkei) des Gwangōji der Linken (Hälfte der) Hauptstadt. Diesen Sami weckte er, pochte an die Tür seiner Behausung und sprach: „Oh! Großer Meister des Gesetzes! Steht auf und hört!“ und erzählte ausführlich, wie es mit dem Stöhnen war. Daraufhin riefen Hōkyō und Shingyō (beide) voll von Verwunderung und voller Betrübnis Sachverständige (chishiki) herbei und ließen das irdene Werk vollenden, ordneten die Feier an und brachten Opfer dar. Die jetzt in der Miroku-Halle als Heiligtümer aufgestellten und als Miroku’s begleitende Bodhisattvas da stehenden sind (eben)diese. – Links Daimyōjō Bosatsu (大妙聲菩薩), rechts Hō-onrin-Bosatsu (法音論菩薩)5 – Wisse: Gelübdeflehen erlangt gewiß (was es erbittet); Gelübdeflehen kommt sicherlich zum Ziele. Dies ist hiemit gesagt. Dies war (und ist) wiederum ein Geschehnis wundersamer Erweisung.