Uma-Kahi, der Großsohn, Omi von Ki1 war ein Mann des Ortes Kibi, Gau Ata, Land Kihi (紀伊國吉備郷). Der Jungsohn Ojimaro, Muraji von Nakatomi, war aus des gleichen Landes Meervolk-Gau Ort Strandmitten (浜中郷). Der Asomi Ki no maro (紀-萬侶朝臣) wohnte an des gleichen Landes Hidaka-Gaues Bucht2, flocht Netze und fing Fische.
Die beiden, Uma-Kahi und Ojimaro, taten, von ihm gedungen, Dienst und erhielten Jahreslohn. Maro no Asomi folgend taten sie, einerlei ob Tag oder Nacht, Fron; zogen die Netze und fingen Fische. Zur Zeit der Himmlischen Majestät Shirakabe im sechsten Jahr Schatz-Schildkröte (775), Holz-unten-Hase, im Sommer, im sechsten Monat, am sechsten Tage blies der Himmel plötzlich heftigen Wind, schüttete gewaltigen Regen herab, Hochwasser schwoll in der Bucht; allerlei Baumstämme trieben herzu. Maro no Asomi sandte die Dienstleute, das Treibholz zu fassen. Die beiden, der Großsohn und der Jungsohn, banden ein Floß, stiegen auf das gleiche Floß und arbeiteten der Strömung entgegen. Das Wasser war sehr wild und zerriß plötzlich die Stricke; das Floß löste sich, und sie trieben die Bucht hindurch aufs Meer hinaus. Die beiden Männer hatten jeder einen Baumstamm und trieben darauf im Meere. Die beiden wußten nichts (mehr), riefen nur: „Namu! von der grenzenlosen Not errette uns, Shakamuni-Buddha!“ heulend schreiend ohne Unterlaß.
Nach fünf Tagen, am Abend jenes Tages, kam der Jungsohn im Südwasser des Ahaji-Landes in der Bucht von Tamachino (田町野浦) mit Mühe und Not einem Platz nahe, da Salzsieder wohnten, und hielt da. Der Großsohn Uma-Kahi kam nach sechs Tagen zu der Zeit des Tigers (und) Hasen dem gleichen Platze nahe und hielt da. Jenes Landes Leute sahen (sie) und fragten, wieso sie gekommen, und erfuhren, was gewesen, und nahmen sie wohltätig auf und erstatteten der Behörde jenes Landes Bericht. Die Landesbehörde hörte und sah schmerzergriffen und gewährte ihnen gütig Unterhalt (粮). Der Jungsohn sprach seufzend: „ Lebentötendem Mann folgend, empfängt man unermeßliche Pein. Wenn ich wiederum zurückgekehrt sein werde, werde ich wieder harten Dienst tun müssen, und nie wird das lebentötende Geschäft enden.“ So blieb er in einem Landes-Zweigtempel des Ahaji-Landes und folgte dieses Tempels Priester. Der Großsohn kehrte nach zwei Monaten in sein altes Land zurück. Weib und Kinder sahen (ihn); es schwamm ihnen grün und blau vor den Augen. Bestürzt und entsetzt riefen sie: „Wo du doch im Meer ertrunken bist! Und die sieben mal sieben Tage sind vorbei, und Fastenspeise ward jeweils bereitet, und die Wohltat-Vergeltungsfeiern (報恩 [hier zum Ritus geworden]) sind zu Ende vollführt! Was kommst du wider alles Vermuten lebend zurück? Ist’s ein Traum? Oder bist du ein Geist?“ Umakahi erzählte Weib und Kindern im Einzelnen das Vorige. [K: Aus Sehnsucht und Liebe zu euch kehrte ich wieder hierher zurück. Oji dagegen will das Morden enden und ist in jenem Lande geblieben, wo er in einem Landeszweigtempel den Wandel übt.] Da hörten es Weib und Kind, und sie jammerten miteinander und freuten sich miteinander. Umakahi entfaltete den (Glaubens-)Sinn, verschmähte die Welt, ging zu einem Berge3 und übte das Gesetz (Buddha’s). Da war niemand, der ihn sah oder von ihm hörte, den das Geschehnis nicht verwundert hätte.
Trotz vieler Nöte mitten im Meere das Leben erhalten, den Leib bewahren, das ist Shaka Nyorai’s machtvolle Tugend (威徳) und der im Meere treibenden Männer tiefes Glauben. Wenn die gegenwärtige Vergeltung schon so ist, wie vollends wird die des zukünftigen Lebens sein!