Bohner weist an verschiedenen Textstellen auf im Fusōryaki fehlende bzw. emendierte Textstellen hin. Unten sind dort fehlende Textstellen unterstrichen, emendierte derartig hervorgehoben.
Vor alters, zur erlauchten Zeit Bitatsu Tennō's敏達2 — Dies ist der in der Ihare no wosada no Miya2 das Reich regierende Nuna-kura-futo-tama-mashiki no Mikoto — war im Lande Wohari, im Gau Ahichi, im Sato Katawa2 ein Feldbebauer. Zur Zeit nun, als er das Feld bereitete und die Wasserarbeit tat, fiel ein feiner Regen nieder. Als er deshalb unter einem Baume Schutz suchend das Grabscheit [“metal,” “rod,“ “plow”] einstieß und sich erhob, dröhnte Donner. Da hob er voll Furcht das Grabscheit hoch und ging los. Alsbald schlug der Donner vor diesem Manne nieder. Der Donner wurde zum kleinen Kinde und folgte ihm und lag am Boden (vor ihm). Da hob er das Grabscheit hoch und wollte ihn angreifen. Der Donner sprach zu ihm: „Tue mir keinen Schaden an! Ich will es dir gewiß vergelten.“ Er fragte den Donner und sprach: „Wie willst du es vergelten?“ Der Donner antwortete und sprach: „Ich bringe es auf dich und lasse mit einem Kinde schwanger werden und so vergelte ich. Für mich mache du ein Kampferbaumboot楠船, tue Wasser hinein; es schwimmen zu lassen, gib Bambusblätter!“ Da machte er, wie der Donner gesagt hatte, bereitete es und gab es ihm. Dann sagte der Donner: „Komm nicht zu nahe!“ und ließ ihn ferne gehen. Alsbald wölkte er Nebel auf und stieg gen Himmel. Er blieb da viele Monate. (Danach) wiederum bekam die Frau einen Leib. Als die Zeit kam, gebar sie einen Sohn. Sein Körper war erstaunlich. Das Haupt jedoch des hernach geborenen Kindes trug eine Schlange zwiefach umwunden (靈蛇 ; Geistschlange; dreimal umschlingend); Kopf und Schwanz (begegneten sich und) hingen hinten herunter, und so wurde es geboren. Es wuchs und wurde groß. Da es zehn Jahre und mehr hatte, hörte es, daß am Hofe ein Kraftmensch力人 sei, und dachte, ihn zu versuchen, ging in die Nähe der Großen Miya und weilte dort. Nun war da ein Prinz王, der hatte Übermaß an Kraft. Zu dieser Zeit wohnte er in einem Sondergehöfte der Nordostecke der Großen Miya. An jener Nordostecke war ein Stein, acht Ellen im Quadrat. Der Kraftprinz kam von dem Orte, da er wohnte, heraus, nahm diesen Stein und warf ihn. Dann ging er hinein in den Ort, da er wohnte und verschloß die Tür und ließ nimand anderen weder heraus- noch hineingehen. Der Kleine2 sah es und dachte: „Das ist der Kraftmensch, den man mir genannt hat.“ In der Nacht, da kein Mensch es sah, nahm er den Stein und warf ihn noch eine Elle尺 weiter. Der Kraftprinz sah es. Mit geschickten Händen nahm er den Stein und warf ihn warf ihn zwei Ellen weiter. Der Kraftprinz sah es und hoffte auch zu werfen; erreichte aber nicht mehr. An der Stelle, da der Kleine gestanden und den Stein geworfen hatte, war des Kleinen Spur drei Zoll tief eingetreten. Den Stein warf er nochmals drei Ellen weiter. Der Prinz sah die Spur und dachte: das ist hier von dem einen, der den Stein wirft, wollte ihn greifen und näherte sich; alsbald entwischte der Kleine. Der Prinz sprang nach, der Kleine schlüpfte durch den Zaun (hedge) und entkam. Der Prinz ging oben über den Zaun ihm nach. Der Kleine schlüpfte wieder zurück und lief davon. Der Kraftprinz kriegte ihn am Ende nicht zu fassen. Da dachte er: „ Der Kleine ist mir an Kraft über“ und ließ von ihm ab.
Hernach ward der Kleine Tempelknabe童子; skr: kumāra der Mönche des Gwangōji元興寺2. Nun geschah es, daß allnächtlich der Bursche der Glockenhalle dieses Tempels des Todes starb. Jener Knabe sah es sprach zu den versammelten Mönchen und sagte: „Ich will den Teufel fangen und töten. Allen Ernstes mache ich diesem Todesunheil ein Ende.“ Die Mönche vernahmen es und waren einverstanden. Der Knabe brachte an den vier Ecken Laternen an und sagte vier Männern und belehrte sie: „Wenn ich den Teufel packe, so öffnet ihr zusammen die Deckel der Laternen!“ Alsdann stand der Knabe an der Tür der Glockenhalle und spähte. Ein großer Teufel kam um Mitternacht zum Orte, lugte und sah den Knaben und ging wieder. Wieder kam der Teufel in der späten Nacht und trat ein. Alsbald ergriff jener des Teufels Haupthaar und zog. Der Teufel zog nach draußen; der Knabe zog nach drinnen. Die aufgestellten vier Männer waren außer sich vor Schrecken und kriegten die Deckel der Laternen nicht auf. Der Knabe zog den Teufel an die vier Ecken, und so machte er die Deckel der Laternen auf. Zur Zeit der Morgenröte riß des Teufels Haupthaar ab, und er entfloh. Da man nun andern Tags jenes Teufels Blut(spuren) nachging, kam man zu einem Kreuzweg2 [F: Ort], da ein schlechter Geselle悪奴2 dieses Tempels begraben lag. Da wußte man, daß es dieses schlechten Gesellen Geist war, der als Teufel kam. Von da an hörten dieses Dämons Schädigungen auf. Jenes Teufels Haupthaar wird heute im Gwangōji im Schatzhause als (Tempel-)Gut verwahrt.
Danach durchlief er die Gempuku-Zeremonie [und] ward dieser Knabe ein Ubasoku und wohnte weiterhin im Gwangōji, bereitete die Felder dieses Tempels und schuf Bewässerung. Alle Prinzen (aber störten und) hinderten und ließen kein Wasser herein. Da sagte der Ubasoku: „ Ich will Wasser fürs Feld schaffen.“ Alle Mönche waren damit einverstanden. Daher ließ er einen Pfluggriff金助柄 machen, den mehr als zehn Männer tragen mußten und ihn bringen. Der Ubasoku nahm diesen Pfluggriff, ging mit ihm wie mit einem Stecken und stellte ihn vor der Wasseröffung auf. Alle Prinzen zogen den Pfluggriff beiseite, verstopften die Wasseröffnung und ließen in des Tempels Felder nicht einfließen. Der Ubasoku wiederum nahm einen Stein, den mehr als hundert Männer schleppten, verstopfte die Wasseröffnung und ließ auf des Tempels Felder fließen. Die Prinzen bekamen Furcht vor des Ubasoku's Kraft und taten letztlich nichts Böses weiter. Daher trockneten des Tempels Felder nicht aus, sondern kriegten reichlich. Daher willigten die Mönche ein, daß er den Weg der Erlösung wandlen得度 tokudo und Mönch werde. Mit Namen ward er Dōjō Hōshi道場法師 genannt. Wenn die Menschen späterer Zeiten sich erzählten, der Dōjō Hōshi habe viel (absonderliche) Kräfte gehabt, so ist es dies. Doch ist zu wissen: Solcher Kraft wird teilhaftig, der im früheren Leben mit aller Macht ein starkes En erwirkte. Dies gehört zu den wundersamen Geschichten des Landes Nihon.
Zum Einzelverständnis vgl. I, 1 Anm. 4
1) Reg. 572-85; GGLx ?570-84. Aus wikipedia: Emperor Bidatsu …was the 30th emperor of Japan, according to the traditional order of succession. He was the second son of Emperor Kimmei by his consort Iwahime, a daughter of Emperor Senka. According to Nihonshoki his name was Nunakurafutotamashiki; supposedly this was his postumous name as well as Bidatsu.
According to Nihonshoki, he had six consorts and twenty-four children. He was appointed crown prince by his father Kimmei; after Kimmei died, Bidatsu ascended to the throne within a few days. During his reign, he had two empresses. The first empress, Hirohime, died in the fifth year of his reign. To replace her, he elevated one of his consorts, Princess Nukatabe, to the rank of empress. Nukatabe was his half-sister by their father Kimmei. Later she ascended to the throne in her own right and is today known as Empress Suiko.
He ruled during a tense period between the Soga and Mononobe clans regarding acceptance of Buddhism in Japan. In external affairs, he sought to re-establish Japanese influence in Korea, but was largely unsuccessful; according to Nihonshoki, his court established relations with Baekje [Paekche] and Silla.
Though he had many children, none of them would ever become emperor. He was succeeded first by one of his brothers, Emperor Yōmei, then by another, Emperor Sushun, and then Empress Suiko, his sister and wife, before his grandson, Emperor Jomei, eventually took the throne. [ ▲ ]
2) Residiert beim heutigen Ōta, Dorf Matomuki-muri, Kreis Shiki, Yamato (大和國); wenn nicht des Namens Ihare wegen, in der Nähe der andern Ihare-Paläste bei Sakurai. Im westliche Teil des heutigen Sakurai-shi, Nara-ken. [ ▲ ]
3) “… village of Katawa in Ayuchi district of Owari province …" Heute Futuwari-chō, Nara-ku, Nagoya-shi. [ ▲ ]
4) 少子: Gem. Ryō no gige ein Kind zwischen 13 und 16 [ ▲ ]
5) 元興寺 ursprünglicher Name 法興寺 Hōkōji, erbaut von 593-6 im Auftrag Soga no Mumako's, auch Asuka-dera, weil in Asuka (Bezirk Takichi, Yamato) dem alten Hauptstadtgebiet; siedelte mit Genshō und gleichzeitig mit Yakushiji (VIb) 718 [716] nach Nara um, um wurde dort Neuer Gangōji (Shin-G.) genannt, während der alte Hon-G. genannt wurde. 605/6 wurde die 16-Ellen-Shaka-Buddha [einer aus Kupfer, eine gestickte Figur] vollendet, für den König Tè-hung von Korgyö 300 ryo „gelbes Metall„ gespendet hatte und als Honzon in der Kondō aufgestellt. Einer der 7 großen Tempel Naras.
Details im Exkurs: Gangō-ji. [ ▲ ]
6) yakko (nuhi) Ein (erblich) Unfreier ohne Grundrecht. Meist als Hilfs- bzw. Landarbeiter. Zum Status vgl. Yōrō-ryō Art. 35, der die Bezeichnung yakko durch nuhi ersetzte, der Status wurde im 10. Jhdt. abgeschafft (was jedoch nicht das Ende der Sklaverei in Japan bedeutete.) Im Bereich des heutige Ibaraki, waren, für das 8. Jhdt. belegbar, bei einer Bevölkerung von ca. 190000, 2000 Sklaven; der Anteil, wird geglaubt, soll in Westjapan sogar höher gewesen zu sein. [ ▲ ]
7) Im Volksglauben war die Ansicht verbreitet, daß der Geist eines (gewaltsam) Verstorbenen noch einige Zeit in der Welt bleibt und den Lebenden Schaden zufügt. Um derarige Umtriebe zu verhindern, wurden „Böse“ unter Wegkreuzungen oder Enden von Brücken begraben, in der Hoffnung, daß der starke Verkehr an diesen Orten sie in ihren Gräbern halten würde. [ ▲ ]