Im Innern des Gaues Ahida des Landes Mimasaka1 (美作國英多郡) war ein Gebirge, da man von Amts wegen Eisen holte. Während der erlauchten Regierung der Kaiserlichen Herrscherin, der Himmlischen Majestät Abe beschied2 dieses Landes Statthalter (國司) zehn Dienstleute, (浮浪人) schickte sie in das Eisenbergwerk, in die Höhle hineinzugehen und Eisen wegzugraben. Da stürzte der Eingang der Berghöhle plötzlich ein und versperrte sich. Die (Pflicht-)Dienstleute strebten voller Furcht und Entsetzen um die Wette zur Höhle hinaus; neun kamen gerade noch hinaus; einer jedoch kam zu spät. Der Eingang der Höhle war und blieb versperrt.
Der Landesstatthalter und hoch und nieder dachten: der Mann ist erdrückt worden, und bejammerten ihn; Frau und Kind weinten und klagten, zeichneten Kwannon-Ebenbilder, ließen Sutren abschreiben und sandten ihm so Segenskraft nach. So gingen die sieben-mal-sieben Tage3 (七日逕) hin und waren nun zu Ende.
Zu der Zeit war der Mann allein in dem Innern der Höhle. Und er betete4: „Ich habe in früheren Tagen gelobt, das Hokke-Groß-Gefährt abzuschreiben, und habe die Abschrift noch nicht vollendet. Gewähre mir, mein Leben unversehrt zu erhalten! So will ich gewiß das Werk vollführen. Daß ich, der ich in dunkler Höhle bin, Erbarmen fände – solang ich lebe, bis heutigen Tages ist nichts, das dies Erbarmen überstiege!“ Da öffnete sich an der Höhle Tor ein Spalt so groß etwa, wie wenn man mit dem Finger ein Loch sticht; der Sonne Glanz drang herein, und siehe da, ein Sami kam durch den Spalt herein, hatte eine Schale gehäuft voll Opferspeise, (饌食) reichte sie hin und sprach: „Deine Frau und Kinder opferten mir Speis' und Trank, mich rufend (yato(u)), die Rettung zu fördern. Und du hinwiederum weinst und bist in Kummer; darum bin ich gekommen,“ und ging wieder zum Spalt hinaus fort. Nicht lange, nachdem er gegangen war, öffnete sich die Höhle oben (und ein Durchgang [通] entstand). Sonnenschein drang leuchtend herein. Die Breite der Höhlenöffnung war über zwei Ellen (shaku), die Höhe etwa fünf Ruten. (jō 15 m)
Zur Zeit waren über dreißig [HK: über 40] Männer, Flechtwerk (kadsura) zu holen, in die Berge gegangen und gingen in der Nähe der Höhle vorbei. Da der Mann im Grunde der Höhle die Schatten der Männer sah, schrie er und rief und sprach: „Holt mich!“ Die Leute vom Berge hörten leise undeutlich etwas wie das Summen einer Bremse. Da sie es hörten, wunderten sie sich, nahmen eine Flechte, banden einen Stein daran und ließen sie auf den Grund hinab und warteten ab. Der Mann auf dem Grunde zog daran. Da wußten sie klar, daß da jemand war, banden Flechten zu Seilen zusammen, flochten andere zu einem Korbe, nahmen vier Flechtenseile und banden sie an die vier Ecken des Korbes und ließen sie vom Tor der Höhle her allmählich auf den Grund hinab. Der Mann auf dem Grunde stieg in den Korb, und sie zogen ihn mittelst einer Vorrichtung herauf, nahmen ihn und schickten ihn seinen Angehörigen zu. Da die Angehörigen ihn sahen, war Weh und Freude über alle Maßen. Der Statthalter fragte und sprach: „Was hast du (besonderes) Gutes denn verrichtet?“ Er antwortete, wie oben (erzählt). Da der Statthalter es vernahm, war er tief ergriffen, Kenner5 wurden herbeibeschieden, und es wurde ihm Beistand geleistet; das Hokke-Sutra ward hergestellt, Opfer wurden dargebracht und (jegliches) vollendet.
Dies ist des Hokke-Sutra Gotteskraft, (神力) der Kwannon Gnadenschutz. Nicht wieder zweifle man daran!