Die Atame von Kuse Weib des Ortes Hanifu,1 Gau Nagusa (名草郡), Land Kihi. Im fünften Jahr Himmelswage-Schatzzeichen Metall-unten-Stier (761), ward ihr Leib von rächender Krankheit2 befallen: am Nacken wuchs eine Geschwulst3 einer großen Gurke gleich. Schmerzen und Pein waren, als ob man schnitte. Jahre vergingen, und es heilte nicht. Da sagte sie selbst: „Das ist, was vordem vollbrachte Taten (宿業) herbeiwirken; das ist nicht nur Vergeltung des Gegenwärtigen (現報). Sünden zu löschen, Krankheit zu heilen, gibt es nichts vergleichbar dem Gutes-Tun [gute Werke tun],“ schor die Haare, empfing die Gebote, legte die geistliche Schärpe an, weilte in der Großtal-Halle (大谷堂) jenes Ortes und machte zu ihrem Tun, das Herzenssutra zu rezitieren und (geistlichen) Wandel zu führen.
Fünfzehn Jahre vergingen, da kam der Gyōja Chūsen (忠仙) und wohnte zugleich in der Halle. Chūsen sah diese Krankheitserscheinung und ward voll Mitleid. Er besah die Kranke (病相), sprach Segen und Schutz, tat ein Gelübde und sagte: „Diese Krankheit zu heilen, werden (wir) das Yakushi-Sutra und das Diamant-Weisheits-Sutra, jede in dreitausend Faszikeln, das Kwanseon-Sutra,4 zehntausend Faszikel, das Kwannon-Sammai-Sutra,5 einhundert Faszikel lesen.“
Und vierzehn Jahre vergingen, und zweitausendfünfhundert Faszikel des Yakushi-Sutra, eintausend Faszikel des Diamant-Weisheit-Sutra, zweihundert Faszikel des Kwanseon-Sutra wurden ehrfürchtig gelesen. Vor allem der Tausendhändigen Darani ward ohne Pause intoniert. Wiewohl die volle Faszikelzahl noch nicht erreicht war, 28 Jahre nach dem Jahr, da sie die Krankheit bekommen hatte, im 6. Jahr Enryaku, Feuer-unten-Hase im Winter, im 11. Monat, am 27. Tag (9.1.788), zur Stunde des Drachen schwand die Geschwulst in natürlicher Weise, Eiter6 und Blut strömte heraus, und es wurde wieder wie zuvor.
Man wisse und verstehe: des Großen Gefährtes Gottessegensspruches wunderbare Kraft, der Kranken und der Gyōja Verdienst aufhäufende Tugend war es. Das allumfassende7 Große Erbarmen schenkt wahrhaft Aufrichtigen andere Gestalt; das absolute Wunderbare Wissen läßt(an) dem tief Gläubigen helle Schönheit8 offenbar werden. Das ist hiemit gesagt.