Konkōmyō-sutra

Suvarṇaprabhāsottamarrādja-sūtra

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Im Kanon finden sich mehrere Sutren mit 金光明 im Titel; bei dem im Text der Legende II-5 als 最勝王 bezeichneten ist T. 665 gemeint. Von H. B. wird es als „Goldglanz-Sutra“ bezeichnet. Inhaltlich besteht es aus mehreren Teilen ohne innere Kohärenz. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, daß dem Grundtext immer neue Abschnitte hinzugefügt wurden.

Seit 734 mußten Ordinationsanwärter wichtige Teile dieses Sutras auswendig rezitieren können. Es bildete, zusammen mit dem Lotus- und dem Ninnōkyō, die „drei den Staat beschützenden“ Sutren. Im Nihongi wird es erstmals 680/V/1 erwähnt. Kaiserin Jitō ordnete 694 an, daß dieses Sutra, von dem 100 Kopien in alle Provinzen gesandt wurden, jeweils im ersten Viertel des ersten Monats zu lesen war. Die Kosten wurden aus der Staatskassse gedeckt.
Kōbō Daishi schuf zwei Kommentare (Saishō-ō-kyō kaidai bzw. Saishō-ō-kyō ryakushaku). Hossō-Kommentare existieren von Zenshu, Jōrō Hyōbi und Gyōshin. Zeremonielle Regeln des Tendai wurden um 1000-20 niedergelegt.1 Das Sutra ist eng verbunden mit dem Kichijō-keka Bußritus.2 Weiterhin war es das zentrale Sutra beim, 802-1467 jährlich im ersten Monat vom 8.-14. Tag, abgehaltenen Gosai-e3 (s. u.), das auch nach dem Umzug der Hauptstadt nach Kioto als eines der „drei Nara-Feste“ galt und im Daigokuden (大極殿) des Palasts abgehalten wurde. In der Kommentarliteratur (Konkōmyō-saishō-ō-kyō on gi) findet sich auch erstmals das Iroha-Schema (いろは歌; Iroha-uta) zur Anordnung der Laute der japanischen Sprache.

Konmokyo
Konkōmyō-saishō-ō-kyō (742).

Zur Abschrift des Kommentars Saishō-ō-kyō von 742 im Nara National Museum:

The Konkōmyō Sutra is honored as the sutra text which protects the nation and teaches that the four guardian gods protect the nation. In 725 (Jinki 2), Emperor Shomu ordered the monks and nuns of Japan to recite this sutra, and in 728 he decreed that this sutra would be transcribed and made available to the various regions of Japan where it would be then chanted.
Continuing from these decrees, in 741 (Tempyō 13) the Emperor decreed that monasteries and convents should be built throughout Japan, and these monasteries were to be called "Konkōmyō shiten'no gokoku no ji," or loosely translated, the "Konkomyo four guardian god temples to protect the nation."
This sutra transcription project was carried out at the Shakinjikyōjō, or “copying gold character sutra office,” and by 746 (Tempyō 18), 71 parts of 700 scrolls of the Kokubunji Sutra had been copied. In this Shakinjikyōjō, the sutras were copied by talented scribes whose calligraphy was dignified and suitable for such lofty subjects, and other artisans known as Eisei would use flat-bottomed barens to burnish the brushed gold characters. Even today we can see traces of burnishing on the paper, and this burnishing is the secret to the true brilliance and sparkle of the characters.

Misai-e

Folgt man den Schilderungen im Shoku Nihongi, so ordnete der Shōmu-tennō erst 737 an, als die Pockenepedemie im dritten Jahr das Land entvölkerte, daß Dōji als vortragender Meister (kōji) über das Goldglanzsutra Vortrag halte, was X/26 in der Daigokuden stattfand. Kenzō unterstützte ihn als Vortragender (dokuji). Je einhundert Mnche und Ordinationsanwärter nahmen teil. Man folgte den Zeremonien, die bei der Neujahrsaudienz (chōga) üblich waren. Die derart angerufenen schützenden „vier Himmelskönige“ wurden für das baldige Abflauen der Seuche verantwortlich gemacht.

Shōmu's Tochter, während ihrer zweiten Herrschaft als Shōtoku-tennō einerseits ordiniert, andrerseits unter dem Einfluß Dōkyō's bestellte 767 einen weiteren Vortrag im Palast in Verbindung mit einem Kichijō-keka. Zwei Jahre später begann man daraus eine regelmäßige Neujahrveranstaltung zu machen, die u. a. als Misai-e bekannt ist.

Das Format der Zeremonie wurde im den Gesetzeskodex ergänzenden Handbuch Jōgan gishiki festgelegt. Man kann darin die Stärkung des sacerdotium des Herrschers sehen. Die 7tägige Veranstaltung dauerte jährlich von I/8-I/14.4 Der erste Teil täglich war dem Goldglanz-Sutra gewidmet, im zweiten folgte der Bußritus. Am letzten Tag fanden Ordinationen statt.
Während der Feierlichkeit wurde in der Mitte der Daigokuden auf dem Thron (takamikura) ein Gnadenbild des Buddha Vairocana (honzon), mit zwei Bodhisattva und einer güldenen Sutraabschrift aufgestellt. Vor diesem waren die Plattformen die beiden vortragenden Zeremoniemmeister (kōji und dokuji). Dazu kamen weitere Offizianten, die jeweils Novizen als Helfer hatten. Sofern die himmlische Majestät teilnahm, saß er nicht wie üblich auf seinem achteckigen Thron im Zentrum, sondern, wie im Sutra verlangt, zur nord-östlichen Seite, niedriger als die Vortragenden und ungewöhnlicherweise war seine Blickrichtung nach Süden nicht abgeschirmt. Erwartet wurde, daß die kaiserlichen Prinzen ab dem 5. Rang sowie u. a. die Minister des Shikibushō, Danjōdai, Jibushō und der Direktor des Gembaryō präsent waren. 66 Mönche saßen in zwei Gruppen rechts und links vom Thron. Für eine buddhistische Veranstaltung ungewöhnlich erschienen Höflinge immer mit Schwert und Szepter. Niedrigrangige hörten im Gang am Rand der Halle zu.

Seiryōden Sitz
Vorhänge um den Sitz des Tennō schützen Anwesende vor Erblinden im Angesicht des Sonnengleichen. (Kaiserpalast Kyōto, 2010)

Zwischen 909 und 1185 fanden außerdem im staatlichen Auftrag 61 Sonder-Misai-e (jun misai-e) statt, 23 davon in der ersten Hälfte des 12. Jhdts. Abgehalten wurden sie zum Totengedenken oder meist aus Anlaß der Fertigstellung eines Tempels oder einer bedeutenden Halle, aber nur zwei Mal in der Daigokuden. Sponsoren waren vielfach (zurückgetretene) Regenten der Fujiwara oder abgedankte Tennō's zu einer Zeit als deren Macht größer als die des Amtsinhabers war. Nahm der sonnengleiche Tennō teil, so schützten ihn Bambusvorhänge zu allen Seiten ihn, wie es bei Veranstaltungen im Seiryōden üblich war.