Ein Mönch, das Herzenssutra im Gedächtnis habend empfängt sichtbar-gegenwärtige Vergeltung; seltsame Zeichen tun sich kund

僧憶持心経得現報示奇事縁

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Der Shaku () Gigaku1 war ursprünglich ein Mann von Kudara [Paekche]. Als jenes Reich zerbrach, kam er hernach während der Regierung der in der Okamoto-Miya2 die Welt regierenden Himmlischen Majestät in unser heiliges Land (聖朝; „heilige Dynastie“) und hatte in dem Kudara-Tempel3 von Naniha (難破) seine Wohnung. Der Hōshi, dem Leibe nach 7 Ellen groß, besaß ein weites Wissen der Lehre Buddhas und hielt das Herzens-Hannya-Sutra (摩詞般心經) im Gedächtnis und rezitierte es.

Zur Zeit war da im gleichen Tempel der Mönch Egi (惠義), der ging allein um Mitternacht hinaus (zu jenes Behausung) hin. Da er nun schaute, (siehe) da erfüllte heller Lichtglanz das Innere des Gemachs. Der Mönch fand es befremdlich und durchbohrte heimlich das Papier des Fensters und spähte. Siehe, da saß der Hōshi in aufrechter Haltung und las das Sutra, und Glanz ging von seinem Mund aus, Da erschrak der Mönch und fürchtete sich und, seinen Fehler bereuend, teilte er es andern Tags allenthalben der Menge (der Mönche) mit.

Da redete der Hōshi Kaku mit den Schülern und sprach: „An einem Abend rezitiere4 ich das Herzenssutra etwa 100 Male. Danach so geschieht es, daß ich die Augen öffne und des Gemaches Innere schaue, (siehe) so sind die vier Wände Luft und leer, der Blick geht hindurch und das Innere des Gartens zeigt sich. Da finde ich in Gedanken das seltsam; ich gehe zum Gemache hinaus und wandere im (Tempel-)Hofinneren umher und schaue. Ich komme zurück, siehe, da sind des Gemaches Wände und Türen zu und verschlossen. Ich lege mich auf das Außenlager (外牀) und rezitiere aufs neue das Herzenssutra.5 Da öffnet es sich wieder frei hindurch wie zuvor. Das ist nichts anderes denn ein Wunder des Herzens-Hannya-Sutra.“ Die Gātha sagt:

GR: 曰。大ナル哉尺子。多聞弘。閉居シテ誦シ経
心廓融達。所現玄寂。焉為ハ動揺。室壁開通。光明顕耀。

Nakada: 贊曰:「大哉釋子. 多聞弘教, 閉居誦經. 心廓融達,
所現玄寂焉. 焉為動搖. 室壁開通, 光明顯耀.」

O! groß fürwahr!
Der Mönch an Wissen reich, und weit in Lehre
weilt im Verschlossnen und singt () das Sutra.
Das Herz dringt strahlend frei nach allen Seiten.6
Was klar sich zeigt, ist tief und still,7
Nun er Bewegung anhebt,
so öffnen frei sich des Gemaches Wände
und Lichtglanz strahlet hell.