Jemand entbrennt in Liebeslust und liebt er Kijō-Himmelsjungfrau Bild, findet Erhörung und seltsame Zeichen tun sich kund

生愛欲恋吉祥天女像感応示奇表縁
(極めて窮れる女の、千手觀音の像を憑み敬ひて、福分を願ひ、以て大富を得し緣)

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Im Lande Izumi, im Gau Izumi, (和泉國) im oberen Bergtempel Blutstropfen1 war eine Kijō-Himmelsjungfrau-Beistatue.2 (吉祥天女) Zu Shōmu-tennō’s erlauchter Zeit kam ein Ubasoku des Landes Shinano (信濃國) zu diesem Bergtempel und weilte daselbst. Der Himmelsjungfrau Bild schauend, entflammte er in Liebeslust, hing sein Herz an sie und liebte sie. Jeweilen um die sechste Stunde flehte er und sprach: „Hold wie die Himmeljungfrau anzuschauen gib mir eine Maid!“ Da träumte dem Ubasoku, daß er der Himmelsjungfrau Bildnis ehelichte. Da er des andern Tages sah, da war der Statue Schurzgewand (; Nakada: hier = 裙) an dem Schoße mit Unreinem befleckt. Da der Gyōja es erblickte, ward er voll Scham und sprach: „Um eine Maid, die dir gleicht, habe ich gefleht. Warum – wozu ich viel zu gering bin – kommt die himmlische Jungfrau eigens selbst, mit mir zusammenzusein?“ und schämte sich und sagte keinem andern davon. Die Schüler hörten es im geheimen. Darnach bezeugten diese Schüler ihm keinerlei Verehrung mehr. Darum schalt er sie und trieb sie von sich. Vertrieben, gingen sie zum Dorf hinaus, redeten übel über den Meister und taten die Sache kund. Da die Leute des Dorfes es vernahmen und gingen, die Wahrheit zu erfragen, und nun das Bildnis sahen, da war es vom Samen befleckt. Der Ubasoku aber konnte länger nichts verbergen und erzählte alles, wie es gewesen.
Wisse und verstehe recht: Wer tief es glaubt, der wird gewiß darin erhört. Das ist wunderbares Geschehen. Wie es in dem Nirwana-Sutra3 heißt: Der Viel-Unzüchtige entbrennt in Lust zu dem gemalten Weibe. – Das ist hiemit gesagt.