Der Atani von Ei, Yoshitari (吉足), war der Ältesten-Herr1 des Brückenhauses Dorf Wake, Gau Hitaka, Land Kihi (紀伊國日高郡別里). Von Charakter böse, glaubte er nicht an Ursache und Wirkung (ingwa).
Im vierten Jahre Enryaku Holz-unten-Stier (785), im Sommer, im fünften Monat, durchzog der Landesgouverneur (國司) das Innere und spendete von der Geraden Steuer. Er kam in jenen Gau und gab und verteilte die Gerade Steuer2 (正税) dem Volk. Ein Jido war da, mit Beinamen Sami von Ise genannt. Die Götter-Namen der zwölf Yakcha der Yakushi-Sutra3 anrufend (誦持), zog er durch den Ort und bettelte um Nahrung. Dem die Gerade Steuer spendenden Manne folgend, bettelte er um Reis.
Da kam er zu jenes unglücklich-verderbten (凶) Mannes Tor und bettelte. Als dieser den Bettelnden erblickte, spendete er ihm nicht nur nichts, sondern zerstreute ihm den Reis, den er trug, riß ihm die geistliche Schärpe (kesa) ab, hieb ihn und bedrängte ihn. Der Sami rettete und verbarg sich ins Mönchsquartier eines Sondertempels(別寺; Nakamura: Wake-dera) dort.
Der unglücklich-verderbte Mensch setzte ihm nach, packte ihn, schleppte ihn wieder zu seinem eigenen Tor, griff einen großen Stein auf, warf [“took aim at"] damit nach des Sami Haupt und sagte: „Binde mich doch, indem du den Bannspruch der Götternamen deiner zwölf Yakcha liesest!“ Der Sami versagte sich dem erst recht. Der Unglückliche drängte weiter. Und da sein Zwingen und Drängen unwiderstehlich ward, so las (der Sami) einmal und entschwand. Nicht lange danach aber stürzte jener zu Boden und starb.

Daß die Schützer des Gesetzes (Buddha’s) Strafe herbeiziehen, daran ist nicht im mindesten zu zweifeln. Mag es gleich auch (nur) ein Jido-Meister sein, so ist doch Langmut von nöten. Ein Heiliger verborgenen Leibes mischt sich (oft) unter die Gemeinen. Daher geht es nicht an, einem, der nichts getan hat, heftig zuzusetzen, die Haare zu blasen4 und wunde Stellen zu suchen. Sucht man Mängel, so muß man auch die drei Weisen und die zehn Heiligen5 ob ihrer Mängel schmähen. Bei dem die Tugend Suchenden ist, ob er auch das Gesetz verunglimpft und vom Guten abkommt, doch noch die Tugend zu loben. Daher sagt das Zehn-Rad-Sutra6: Wiewohl der Alant7 ein Gestrüppgewächs ist, ist er doch andern Blumen überlegen. Gebotsbrüchige Biku sind doch denen draußen (外道) überlegen. Will jemand von den Vergehungen derer sprechen, die Haus und Hof verlassen haben (Buddha nachzufolgen; 出家), einerlei ob sie die Gebote gebrochen haben oder die Gebote halten, ob sie die Gebote (empfangen) haben oder die Gebote nicht empfangen haben, ob Vergehungen da sind oder Vergehungen nicht da sind, – wer davon spricht, der tut mehr als zehntausendmal hunderttausend Buddha-Leiber Blut vergießen. Der Sinn davon8 wird in der Erläuterung erklärt: Blut vergießen d. i. Buddhas Weg kann er nicht hindern; wenn aber von den Vergehungen der Mönche gesprochen wird, so wird vieler Leute Vertrauen [oder: Glauben] zerbrochen und zerstört und sündige Leidenschaft (煩悩) erregt und der heilige Weg gestört. Daher freut sich der Bodhisattva des, daß man die Tugend suche, und freut sich nicht des, daß man die Mangel suche.
Das Sutra über die Behebung der Zweifel vom Gesetze9 Buddha’s sagt: In der zukünftigen Welt sollen die Laienbeamten nicht von den Biku Steuer nehmen. Wer aber Steuer mit Gewalt nimmt, der macht sich unermeßlich schuldig. Was Laie ist, soll nicht auf Rind und Roß der Drei Kleinodien reiten, soll nicht die Hörigen und die sechs Getiere10 der Drei Kleinodien klopfen und schlagen, soll nicht die Verehrung der Hörigen (nuhi) der Drei Kleinodien empfangen. Wer auch immer dawiderhandelt, des Zuwiderhandlung bleibt nicht ungerügt.
So sagt es. Wiederum wird in den Śastra11 so gesprochen: Wes geizig Herz viel begehrt, – mag es gleich Dreck sein, er schätzt es höher denn Gold und Edelstein. – Bettle unter den Geizig-Gierigen auch nur um Dung, sie denken nur immer, ja nichts Herzugeben; was sie haben, tut ihnen leid; sie spenden nicht; speichern und häufen nur auf und fürchten nur, daß Leute davon wüßten. Sie lassen den Leib, fahren leer dahin, scheiden ab zu den hungrigen Geistern (餓鬼). – So wird gesagt.
Geld und Gut wird an die fünf Häuser verteilt. Wieso an die fünf Häuser? Das erste ist: Die Amtleute (縣官) kommen und nehmen ohne Vernunft12 mit Gewalt. Das zweite ist: Die Räuber kommen erst recht, plündern und nehmen mit Gewalt. Das dritte ist: Vom Wasser wird es plötzlich fortgeschwemmt. Das vierte ist: Feuer bricht plötzlich aus, und nichts verschonen die Flammen. Das fünfte ist: schlimme Kinder bringen es durch, ohne Sinn und Verstand.13 Deshalb hat der Bodhisattva selne Freude daran, zu spenden.