Die Pfauenkönigs-Mantra-Weise übend Wundererweiskraft erlangen

修持孔雀王咒法得異験力以現作仙飛天縁第*

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En-no-gyoja in Höhle.

Der Ubasoku E war Uji der Fronherren (役公, E-gimi1) von Kamo, die heute Asomi von Hoch-Kamo2 sind. Er stammte aus Dorf Schilfgefild (Chihara, heutiges Ōaza, Ekinoe-mura. in Parallelen verschiedenste Schreibungen, bei identischer Lesung) oberer Gau Katsuragi, (大和國葛木上郡) Land Yamato. Von Natur wissenskundig, war er umfassend in Studien, Einzigartiges erreichend blickte verehrend zu den Drei Kleinodien empor und glaubte an sie: darauf ging (all) sein Tun. Allnächtlich fünffarbenen Wolken4 anhangend, flog er draußen in den Luftmeerweiten; von Genien-Gästen5 geführt, wandelte er im Garten der Zehntausendmalzehntausend Jahre6. Auf Daphne-Beeten7 (蘂乎苑) ruhend, sog er in sich den lebennährenden Geist und nährte sich davon. Und so weilte er über 30 Jahre lang in der Felsenhöhle, kleidete sich in Kadzura,8 (; Flechten) speiste Föhren, badete sich im Quell lauteren Wassers und spülte den Schmutz der Lustwelt (欲界) ab. Die Pfauenkönig-Mantra-Weise9 übend (修行), erlangte er klarerwiesen Wunder-Erweiskraft (異験力, Nakada: metsura(shiki)genriki) und erlangte: nach freiem Ermessen die Dämonengötter (鬼神) in Fron zu nehmen. Die Dämonengötter bannend trieb er sie an und sprach: „Baut eine Brücke von dem Goldgipfel10 des Landes Yamato (大倭國) zu dem Katsuragi-Gipfel (葛木山), daß man hinüber und herüber gehen mag!“ Da seufzten alle Götter.


Im Kimpusan-ji (金峯山寺, Haupthalle Zao-dō , Neubau 1591/2). Der zweitgrößte Holzbau Japans. Die blauen Zaō-Gongen-Statuen werden nur kurze Zeit im Frühjahr und Herbst gezeigt.

Zu der Zeit der in der Fujiwara-no-Miya die Welt regierenden himmlischen Majestät [Mommu; 697-700] sprach des Katsuragi-Gipfel Großer Gott Hitokotonushiro (一語主神) verleumderischerweise also: „Der Ubasoku E geht damit um, die Zeit umzustürzen.11“ Da erließ die Himmlische Majestät Weisung, sandte Boten aus, ihn zu greifen, Freilich, so leichthin greifen ließ er sich dank seiner Erweiskraft nicht. Da griffen sie seine Mutter. Der Ubasoku kam hervor, weil er seine Mutter lösen wollte, und ward ergriffen. Alsdann ward er nach dem Inselland Izu12 verbannt.

Zu der Zeit geschah es, daß er mit seinem Leibe über das Meer dahinwandelte, gleich als trete er auf festes Land; sein Körper ließ sich auf zehntausend Ruten (hohen Bergen) nieder; er flog dahin wie ein hochauf-dahinschwebender [männlicher] Phönix (). Bei Tage des Kaisers Befehlen folgend, weilte er auf dem Insellande und tat Werk; bei Nacht ging er zu des Suruga-Fuji’s Berggeklüft und tat (geistliche) Übungen. Und so flehte er, daß ihm die Strafe mit des Beiles Schärfe erlassen (斧鉞誅) und er in des Himmlischen Hofes Nähe berufen werde. Daher lag er auf des todbringenden Schwertes Schneide13 und stand oben auf des Fuji’s Rand. Mit solchem Tun, in Kümmernis und Stöhnen verging die Zeit bis hin zu dreien Jahren. Da ward Begnadigung ihm eröffnet und er im Ursprungsjahre [Taihō Gan'nen, 701] Großes Kleinod, Metall-unten-Stier, im ersten Monat in des Himmlischen Hofes Nähe berufen. Zuletzt wurde er zum Genius () und flog himmelauf.

Unseres heiligen Landes Mann, der Meister des Gesetzes Dōshō (道昭) ging auf kaiserlichen Erlaß hin nach China, die Hossō (法相) zu holen14. Der Meister kam auf die Bitten von 500 Mannen15 hin gen Shiragi.16 Dort in den Bergen trug er (über) das Gesetzesblüten-Sutra vor. Zu der Zeit war unter der Schar der Mannen einer, der erhob eine Frage auf japanisch. – Der Meister fragte: „Wer ist es?“ Er antwortete: „Der Ubasoku E.“ Der Meister dachte: „Ein Heiliger meines Landes,“ stieg vom Hochsitz herab; doch da er suchte, war niemand da. Jene Große Gottheit Hitokotonushi,17 durch E, den Gyōja, einst durch Mantra gebunden, ist bis zur heutigen Zeit nicht wieder losgebunden. Derart wunderbare Zeichen erwies er vielfältig in großer Zahl, daher wir nur abkürzend (davon reden können). So wisse und verstehe: Groß und mächtig ist die Buddha-Gesetz-Erweiskraft wer ihm anhangt, erfährt gewißlich dies fürwahr.