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Geschichte
Der Tempel geht auf den Kinshōsen-ji (金鐘山寺) zurück, den Shōmu errichten ließ, um den Geist seines einjährig verstorbenen Kronprinzen, Prinz Motoi, zu befrieden. Dessen Gedenkkapelle, das Sambō wurde durch eine achteckige Amida-Halle, den Fukujū-ji ergänzt. Sie ersetzte man nach wenigen Jahren durch die Hauptgebäude des Tōdai-ji. Hier wurde zunächst Rōben als Leiter eingesetzt. Als 741 das System der staatlichen Provinztempel geschaffen wurde,1 wurde der Tempel zunächst zuständig für die Provinz Yamato. Der offizielle Name lautete etwa „Tempel des Schutzes des Landes [Reiches] durch die vier Himmelskönige vom Goldglanz-Sutra“ (金光明四天王護国寺). Die ursprüngliche Anlage dürfte der Sanagtsu-dō (oder ein Gebäude anstelle bezw. in unmittelbarer Nähe desseben) gewesen sein. 747 wurde der Komplex gleichzeitig zentraler Tempel zuständig für die Übersicht aller Provinztempel für Mönche, nicht aber der Nonnenklöster. Ab jenem Jahr ist ein „Tōdai-ji-Bauamt“ (Zō-Tōdaijisho. Es bestand bis in die 770er und hatte zu seiner besten Zeit über 1000 dauerhaft Beschäftigte; dazu kamen mehrere tausend Hilfsarbeiter bei Bedarf. Als solches von Shōmu eingerichtet, um den großen Buddha zu vollenden, nachdem die Hauptstadtverlegung nach Shigaraki abgeblasen worden war. Dort hatte man 743 das Kogadera-Bauamt geschaffen. Bereits zuvor hatte es 742 in Nara ein mit weniger Ressourcen ausgestattetes Konkōmyoji-Bauamt gegeben.) nachweisbar. Schon vier Jahre zuvor begann die Herstellung des Daibutsu. Zur Zeit der Ritsuryō-Verwaltung kontrollierte das Sōgō (僧綱) als Behörde sämtliche Geistliche des Landes, alle sechs Naraschulen hatten Büros im Tōdai-ji. Die ersten sōjō wurden Gyōgi, der eifrig Spenden sammelte und der erwähnte Rōben der als Abt die Vollendung des Daibutsu (Vairochana) übersah. Wie alle sieben „großen Nara-Tempel“ erhielt man im Jahre 749 1000 chō (à 11664 m²) steuerfreien Landes. Die Weihe der Daibutsu-Figur („Augenöffnungszeremonie“) war eine großartige Veranstaltung, zu der auch Mönche aus dem Ausland anreisten.
Bereits seit der Rückkehr Gembō's aus China 735 war das Abschreiben von Sutren als verdienstvolle Tat, auch zum Schutze des Staates, eingeführt worden. Eine erste entsprechende Dienststelle gab es im Palast der Kaisergemahlin (Kokyūshiki). Sie wurde später 742 im Konkōmyoji-Bauamt und dann dem Tōdaiji- weitergeführt.
Ordinationen – auch die des zurückgetretenen Shōmu und die seiner Frau Kōmyō – wurden zentral für alle Schulen auf der dafür eingerichteten Plattform gemäß dem Vinaya durchgeführt. Erst nach 806 wurde auf Vorschlag Saichō’s nach Schulen getrennt. Kūkai als Gründer des Shingon, führte die Bodhisattva- und die Samaya-Ordination ein. Zu diesem Zweck wurde 829 extra die Abhiṣeka-Halle gebaut. Die noch heute durchgeführte Shuni-e-Zeremonie (= Omizutori) geht auf Jitchū zurück. Sie findet heutzutage vom 1.–14. März im Nigatsu-dō statt.
Bewaffnete Mönche (sōhei) des Tempels waren 949 die ersten, die in Kioto Unruhen veranstalten. Für das Jahr 950 ist belegt, daß 560000 Ar Grundbesitz vom Tempel kontrolliert wurden, diese Ländereien waren jedoch nicht, wie die des benachbarten Kōfukuji (der in späteren Jahrhunderten Yamato mehr oder weniger komplett kontrollierte), nur in der näheren Umgebung gelegen, sondern verteilten sich über 23 Provinzen. Mit dem Verfall der zentralen Verwaltung wandelte sich der Tempel von einer staatlich geförderten Institution, zu einem, wenn auch reichen und mächtigen, gewöhnlichen Tempel.
Dem Tempel war auch die Verantwortung für den in Form des Gottes Hachiman deifizierten Ōjin-Tennō (reg. trad. 201-13) übertragen worden, der als Ahngott der Minamoto-Sippe galt. Wie auch der nahe Kōfuku-ji wurde der Tempel darum im Gempei-Krieg von den Truppen der Taira zum Jahresende 1180 fast vollkommen abgefackelt, das Schatzhaus blieb jedoch unbeschädigt. Der entsetzte Go-Shirakawa ordnete im nächsten Jahr den Wiederaufbau an. Zu diesem Zweck wurde der Mönch Chōgen (1121-95 oder 1206) mit dem Sammeln von Spenden (kanjin) beauftragt. Er verprach den Spendern auch für kleinste Beträge die Wiedergeburt im Paradies des Westens. Die Neueinsegnung war eine grandiose Veranstaltung an der 1000 Mönche, der Tennō und Yoritōmō (源頼朝, 1147-99) Shōgun seit 1192, teilnahmen.

Chōgen (重源, 1121-1206), der als Abt seit 1181 den Wiederaufbau leitete.
Bis Mitte des 13. Jahrhunderts verringerten sich die Rückflüsse aus den Domänen immer mehr, als Alternative begann man nun z. B. durch Wegezölle Einkommen zu erzielen. Die nächste kriegsbdingte Zerstörung geschah 1587. Zuerst erfolgten nur nordürftige Reparaturen – erst über hundert Jahre später konnte 1692 der Daibutsu wieder hergestellt werden. Die heutige Halle ist ein Drittel kleiner als das Original. Auch von der Figur ist eigentlich nur noch der Sockel original.
Der Tempel ist noch heute Hauptsitz und wichtige Einnahmequelle der Kegon-shū. Die gesamte Anlage gehört mit sechs anderen Tempel in Nara zum Weltkulturerbe. 26 der Gebäude wurden zu japanischen Nationalschätzen erklärt, weitere 59 sind „bedeutendes Kulturgut.“
Bauten
Der heute noch große Tempelkomplex umfaßte, besonders hinter der Haupthalle, zu seiner Hochzeit noch weitere Gebäude und Nebentempel, die nie wieder aufgebaut wurden.Das Tengai-mon ist das einzige noch original erhaltene Bauwerk. Bei der großen Sanierung 1906-13 wurden an verschiedenen Stellen erstmals Stahlträger eingezogen, um die Strukturen zu stärken. Sehenswert sind, außer der Haupthalle (Kondō) mit dem Daibutsu besonders:

Tor und Daibustuden zur Meiji-Zeit.

(Beachte die Unterschiede beim in den 1960ern erneuerten Dach.)

Geschmückt zur 1300-Jahr-Feier Naras, 2010.

Shōsōin (正倉院), das kaiserliche Schatzhaus.
- Nandaimon (南大門): Eingangstor mit den beiden 8,5 m hohen Wächterstatuen (Kongōrishiki). Gebaut zu Ende der Nara-Zeit, 962 von einem Taifun zerstört, 1199 wieder errichtet. Die beiden gigantischen Wächterstatuen aus der Zeit des Neubaus im Durchgang repräsentieren Nārayāna, eine Inkarnation Brahmas und Vajrasattva. (持金剛, 執全剛 oder 手執金剛杵. = Vajrapāṇi oder Vajradhara) Erstere wird Unkei (運慶, † 1223) zugeschrieben, zweitere Kaikei (運慶), beide Schüler Kōkei’s (康慶).
- Offiziell Hokkedō (法華堂, umgangsspraclich Sangatsudō 三月堂): Lehrhalle, erbaut gemäß den Chroniken ab 733, tatsächlich wohl in den 740ern unter Rōben als Kōnshō-ji. Seit 753 Teil des Tōdai-ji. 1199/1200 um die Gebetshalle erweitert. Beim Neueindecken des Daches 1971 wurde festgestellt, daß die die alten Dachziegel vom selben Typ waren wie die beim Bau der kurzlebigen Hauptstadt Kuni (恭仁京 erb. 741-5, ab 748 dann der 山城国分寺) waren.
Wichtigstes Bildnis ist eine knapp vier Meter hohe Fukū-kenjaku-Kannon-Statue, Rōben zugeschrieben, tatsächlich wohl etwas später entstanden. Über ihr an der Decke ist die sehr fein gearbeitete „Sonne“ mit acht Bronzespiegeln an ihrern „Strahlen.” Vermutlich aufgrund kaiserlichen Befehls 741 wurden die Figuren der vier Himmelskönige geschaffen (Papiermaché und Lack). Etwa ebenso alt ist die Wächtergottheit des Vajrapāṇi, der sich deutlich an steinernen T’ang-Vorbildern in den Lóngmén-Höhlen (Heinan) orientiert. Die Statuen Jizō's und Fūdo’s stammen aus der Kamakura-Zeit. Kunsthistorisch bedeutend ist auch das bronzene Gefäß zur Aufnahme von Räucherstäbchen (kōrō) datierbar auf 1688. Etliche Originalstatuen wurden als 2011 das erbebensichere Tōdaiji-Museum eröffnete dorthin verbracht. Die Hauptfigur ist nach Abschluß einer Sanierung seit 2013 wieder an ihrem angestammten Platz.
Das ebenfalls aus dem 8. Jhdt. stammende Gemälde des Hokkedō Wurzel-Mandala (法華堂根本曼荼羅図, 107,1 ⨉ 143,5 cm. Es zeigt den Buddha unter einem Baldachin lehrend am Geierkulm, flankiert von Schülern. Der beschädigte untere Teil wurde 1148 mangelhaft rekonstruiert. Man hielt es lange für eine chinesische Arbeit der Tang-Ära. Inventarnummer in Boston: William Sturgis Bigelow Collection 11.6120) wurde 1884 an einen Amerikaner verkauft, der es 1911 an das Boston Museum of Arts spendete. - Shōsōin (正倉院): Kaiserliches Schatzhaus für die Bewahrung der buddhistischen Kultgegenstände und Tempelschätze. Ursprünglich zwei Gebäude 756 erbaut, die wohl im 10. Jahrhundert durch einen Zwischenbau vergrößert wurden. Während der Tokugawa-Ära, außer zum halbjährlichen Durchlüften, nur dreimal für Besucher geöffnet. Seit 1875 verstaatlicht unter Kontrolle des Hofamtes. Seit 1963 leer.
- Kaidan’in (戒壇院): Ordinationshalle, westlich der Haupthalle, ein vergleichsweise neues Gebäude, jedoch soll auf der aus Ton errichteten Plattform Shōmu vom Inder Bāmon Sōjō die buddhistischen Gelübde empfangen haben. Die Figuren aus Ton an den vier Ecken zeigen je einen der vier Himmelskönige.2
- Kangaku-in: Enthält eine Statue Hachiman's, der durch den sitzenden Kaiser Ōjin dargestellt sein soll. Auch dieses Werk soll von Kaikei stammen.
- Shōrō, der offene Glockenturm, enthält die 732 gegossene, 49 Tonnen schwere, „große Glocke von Nara.“ Der ursprüngliche Turm wurde vom Taifun 989 zerstört und bald wieder aufgebaut. Die Tempelgeschichte erwähnt, daß ein weiterer neuer Turm diesen im Herbst 1239 ersetzte.
- Nigatsu-dō an den Hang gebaut, mit großartigem Blick auf Nara. Gegr. 752 als Kenjaku-dō. Bei den drei großen Feuern 1180, 1446 und 1567 unbeschädigt, dann aber 1667 abgebrannt und zur Meiji-Zeit erneuert. 67 Bruchstücke des ursprünglichen, sehr fein gearbeiteten Nimbus der Hauptfigur, einer 11köpfigen Kannon von 752 wurden geborgen. Sie sind heute im Nara-Museum.
- Rōben-dō, mit einer Statue, erinnert an den ersten Abt.
- Shunjō-dō enthält eine Statue des dem Reinen Land nahestehenden Abtes Chōgen, der dem Tempel nach der Zeit des großen Feuers 1180 und Wiederaufbaus vorstand. Die traditionelle Überlieferung besagt es handle sich um ein Selbstbildnis, wahrscheinlich enstand sie jedoch später durch einen Angehörigen der Kei-Schule.


Blick auf die Statuen der unrenovierten Sangatsu-dō, ca. 1953. Teil der Strahlen der „Sonne“ über der Kannon-Statue waren ursprünglich vergoldete Bronzespiegel, die das wenige Licht auf die Figur reflektierten. Unten die 6armige Fukū-kenjaku-Kannon und Details der Mudras an zweien ihrer Hände.


